Niederösterreich

Kein Corona, kein Spital für Beamten: "War doch Corona"

Ein Beamter aus Wien hatte mit 40 Fieber die Rettung gerufen, kam nicht ins Spital, weil er negativ war. Doch dann war es doch Corona - Krankenhaus.

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Spitalsbett (Symbol)
Spitalsbett (Symbol)
iStock (Symbol)

Rund um den 20. März war ein Beamter aus Wien und NÖ (hat zwei Wohnsitze) erkrankt, täglich wurde er schwächer und kränklicher. Mit 40 Fieber rief der Mann schließlich "1450", nach einer halben Stunde Diskussion alarmierte der Hotlinemitarbeiter endlich die Rettung. 

"Kein Corona, kein Spitalsbett"

Die Rettung samt Notarzt kam prompt, machte ein EKG, Lungenfunktionstest etc. vor Ort in Wien. Doch weil kein Coronavirus diagnostiziert wurde, wurde der Staatsdiener nicht ins Krankenhaus gebracht. "Nach drei bis vier Stunden kam dann endlich noch ein Arzt vom Ärztenotdienst, stellte eine schwere Bronchitis fest, verschrieb Medikamente", so der Endvierziger weiter.

"Seit rund einem Jahr haben wir eine Art Dauer-Triage. Entweder hast Corona und dann kommst ins Spital oder Du bleibst daheim", so der Beamte am 22. März - mehr dazu hier.

Doch positiv, doch Spital

Doch der Zustand des Mannes verbesserte sich nicht, im Gegenteil: Also rief der Beamte am 25. März erneut die Rettung, die Diagnose diesmal: Corona positiv. Der Staatsdiener kam in ein Wiener Spital.

"Die Ärzte und Schwestern waren echt nett und bemüht, ich lag mit zwei weiteren Coronapatienten im Zimmer auf der Normalstation", berichtet der Beamte. An ein Duschen war jedoch nicht zu denken. "Nur das Waschbecken im Zimmer war verfügbar, also eine Woche keine Dusche. Aber in einer Pandemie muss man halt Opfer bringen", sagt der Beamte ohne Wehklagen. 

"Ging zu wie im Irrenhaus"

Am 30. März stand schließlich die Entlassung im Raum, der behandelnde Arzt meinte, der Beamte solle noch zwei, drei Tage im Krankenhaus bleiben. "Es änderte sich schlagartig. Am Abend wurde das Bett gebraucht und ich war entlassen", so der Patient weiter.

"Es ist eine ernste, schwere Erkrankung. Ich kann nur jedem raten, sich bei einem schweren Verlauf ins Spital zu begeben. Denn dort bekommt man Sauerstoff, Infusionen, alle zwei Stunden werden sämtliche, relevanten Funktionen gemessen. Es ging zwar teilweise zu wie im Irrenhaus, aber man war stets bemüht um mich. Das Personal leistet dort großartiges", meint der Beamte abschließend. Gab es war positives? "Eben das nette Personal und ich habe immerhin elf Kilogramm verloren".

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