Ein am Samstag ausgebrochener Waldbrand bei Schwarzau im Gebirge im Rax-Schneeberg-Gebiet (Bezirk Neunkirchen) hat die Feuerwehr am Montag weiter beschäftigt. Rund 200 Mitglieder seien aufgeboten und zwei Hubschrauber "auf Standby", sagte Bezirkskommandant Josef Huber zur APA. Er sprach von einem "kräfteraubenden Einsatz im steilen Gelände". "Der Boden wird aufgegraben und Glutnester werden abgelöscht", berichtete Huber. Ein Einsatzende war vorerst nicht absehbar.
Der Brand war am Samstagvormittag ausgebrochen. Auslöser dürfte nach Feuerwehrangaben ein brennendes Fahrzeug gewesen sein. Durch den starken Wind griffen die Flammen auf ein nahe gelegenes Waldstück über und breiteten sich rasch aus. Am Sonntagnachmittag konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht und die betroffene Fläche auf rund acht Hektar eingegrenzt werden. Bis zu 340 Helfer und fünf Löschhubschrauber waren am Samstag im Einsatz, am Sonntag waren es noch 320 und drei Helikopter.
Am Montag galt es, mithilfe von Wärmebildkameras Glutnester aufzuspüren und abzulöschen. Im Zuge der seit dem Wochenende laufenden Arbeiten haben sich laut Huber einige Feuerwehrmitglieder leichte Verletzungen, etwa am Knöchel, zugezogen.
2021 hatte ein riesiger Waldbrand die Einsatzkräfte in dem Bezirk gefordert: Am 25. Oktober 2021 war am Mittagsteig in Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau an der Rax ein Feuer ausgebrochen. Ein rund 115 Hektar großes Areal war betroffen, insgesamt wurden fast 9.000 Helfer aufgeboten. Feuerwehrangaben zufolge entwickelte sich in steilem und felsigem Gelände einer der aufwendigsten Löscheinsätze im Bereich der Waldbrandbekämpfung der vergangenen Jahrzehnte. Erst am 6. November 2021 wurde "Brand aus" gegeben.
Die Landespolizeidirektion Niederösterreich hat am Montag auf die aktuell hohe Waldbrandgefahr in mehreren Regionen des Bundeslandes verwiesen. Erinnert wurde zudem an die Strafbarkeit von widerrechtlich entfachten Lagerfeuern. Mit (dem heutigen) Montag sind Waldbrandverordnungen für die Bezirke Baden, Bruck an der Leitha, Lilienfeld, Mödling, St. Pölten und Wiener Neustadt in Kraft. "Verstöße gegen die bestehenden Vorschriften können mit hohen Strafen geahndet werden. Der Strafrahmen beläuft sich auf bis zu 7.270 Euro bzw. vier Wochen Ersatzfreiheitsstrafe", informierte die Landespolizeidirektion.
Erst am Sonntag waren Forstaufsichtsorgane am Ufer der Schwarza im Höllental im Bezirk Neunkirchen auf eine vorbereitete und eine bereits erloschene Feuerstelle aufmerksam geworden. Es habe starker Südwind geherrscht, die Gefahr für ein Brandgeschehen sei erheblich gewesen – mehr dazu hier.
Am 28. Februar hatte ein Wanderer eine offensichtlich nicht gänzlich gelöschte Feuerstelle in der Nähe der Jubiläumsaussicht am Geyerstein in Payerbach, ebenfalls im Bezirk Neunkirchen, neben einem Weg angezeigt. Die Örtlichkeit befindet sich nur etwa fünf Kilometer vom seinerzeitigen Feuergeschehen am Mittagsteig entfernt, teilte die Polizei mit.