Das Innviertler Traditionsunternehmen mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) scheint sich seit der Pleite nicht zu erholen. Wie berichtet, setzte der Vorstand vergangene Woche Maßnahmen zum "langfristigen Erhalt der Arbeitsplätze". Bitteres Ergebnis: Von 1. Mai bis 31. Juli tritt eine neue Betriebsvereinbarung in Kraft treten.
Bitter für die Beschäftigten: Die bei KTM übliche Sommerpause wurde von August auf Juli vorverlegt. Bedeutet konkret: Die Vollarbeitszeit wurde auf 30 Stunden pro Woche mit aliquoter Anpassung der Lohn- und Gehaltsbezüge für den Zeitraum der Vereinbarung heruntergesetzt. Nicht genug, kommt jetzt die nächste Hiobsbotschaft für die Belegschaft.
Seit Montag steht das Werk erneut still: In den kommenden drei Monaten werden keine Motorräder hergestellt. Als Grund gibt der Konzern einen Mangel an Bauteilen an.
KTM-Chef Gottfried Neumeister erklärt, dass die notwendigen Teile wegen des Sanierungsverfahrens nicht bestellt werden konnten. Deshalb sei es nun zu diesem Engpass gekommen. Und: Durch die "abrupte Insolenz" Ende 2024 habe man nur auf Lagerbestände im Haus und bei Zulieferbetrieben für 4.200 Motorräder zurückgreifen können.
Nach einer rund dreimonatigen Betriebsunterbrechung standen zirka 130.000 Motorräder auf Lager. Laut KTM sollen diese zumindest teilweise nicht der seit heuer geltenden sogenannten Euro5+-Abgasnorm entsprechen. Am 17. März wurde dann begonnen, die Produktion schrittweise wieder hochzufahren.
Zur Erinnerung: Am 29. November hatten KTM AG, KTM Components GmbH und KTM Forschungs- und Entwicklungs GmbH Insolvenz angemeldet. Danach war die Fertigung der Zweiräder schon einmal eingestellt worden.
Dann sei es während des Sanierungsverfahrens für 90 Tage nicht möglich gewesen, neue Verpflichtungen einzugehen. Neumeister zeigte sich allerdings zuversichtlich, dass das Werk im August wieder im Vollbetrieb auf vier Bändern produzieren könne.