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Kein Free-TV! ORF verliert wohl Champions League

In Österreich und Deutschland droht den Free-TV-Sendern das Champions-League-Aus. Wo die Königsklasse in Zukunft zu sehen sein wird.

Heute Redaktion
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Die gewohnten Free-TV-Übertragungen der Champions League könnten schon bald der Vergangenheit angehören. Der ORF und das deutsche ZDF drohen bei der Neuvergabe der Rechte leer auszugehen.

Mehrere deutsche Medien berichteten am Dienstag unter Berufung auf die Quelle TV Sports Market, dass das Free-TV-Aus in Deutschland bevorstehe. Stattdessen sollen Sky und DAZN ein gemeinsames Angebot abgegeben haben und wohl den Zuspruch bekommen. "Heute" hat in Erfahrung gebracht, dass auch in Österreich Sky und DAZN die Nase vorne haben und der ORF wohl leer ausgehen wird.

Wie genau die mögliche Aufteilung aussehen würde, sickerte noch nicht durch. Eine offizielle Entscheidung steht ebenso noch aus. Diese soll es noch diese Woche geben. Die Angebote wurden bereits vor rund einem Monat eingereicht. Die neuen Rechte werden ab der Saison 2018/19 in Kraft treten.

Machtkampf zwischen Sky und DAZN

Die wohl bevorstehende Zusammenarbeit zwischen Sky und DAZN kommt etwas überraschend, da DAZN Berichten zufolge ursprünglich die Exklusiv-Rechte angestrebt hatte. Zwischen den beiden Sendern herrscht ein Machtkampf. Sky war lange Zeit in Österreich und Deutschland der Platzhirsch. Das "Netflix des Sports", wie sich DAZN beim Markteinstieg bezeichnete, macht dem Sender mit Dumping-Abo-Preisen den Rang streitig.

Auf dem heimischen Markt bietet DAZN für 9,99 Euro im Monat im Fußball unter anderem die Premier League, La Liga, Serie A, Ligue 1 sowie WM-Quali und Länder-Tests. Mit der Eroberung der exklusiven Champions-League-Rechte hätte der Sender Konkurrenten Sky einen herben Schlag versetzt.

Sky punktet derzeit mit den Exklusiv-Rechten an Champions- und Europa League und der österreichischen und deutschen Bundesliga.

Beispiel Großbritannien

Keine Königsklasse im Free-TV - nicht vorstellbar? In Großbritannien ist das schon Realität. Pay-TV-Sender BT Sport hält die Exklusiv-Rechte. Die Bilanz ist durchwachsen. Voriges Jahr zeigte sich die UEFA besorgt, weil die Zuschauerzahlen der Briten steil nach unten gingen. Im Februar 2016 hatte BT Sport eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 200.000 bei Champions-League-Übertragungen, ausgewählte gratis empfangbare Spiele eingerechnet.

Im Vergleich dazu: Vorgänger ITV verzeichnete in der letzten übertragenen K.o.-Phase durchschnittlich 4,4 Millionen Zuseher.

(Heute Sport)

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