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Kein ÖSV-Rock n' Roll auf der "Birds of Prey"

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Österreichs Abfahrer konnten beim Klassiker auf der "Birds of Prey" in Beaver Creek (USA) über keinen Podestplatz jubeln. Georg Streitberger fuhr als stärkster ÖSV-Läufer auf Platz 5. Hoffnung Max Franz fiel aus. Klaus Kröll schaffte es gerade noch in die Top 10. Der Sieg ging an den Südtiroler Cristoph Innerhofer.

Österreichs Abfahrer konnten beim alpinen Weltcup-Klassiker auf der "Birds of Prey" in Beaver Creek (USA) über keinen Podestplatz jubeln. Florian Scheiber fuhr als stärkster ÖSV-Läufer mit der hohen Nummer 42 auf Platz 4. Hoffnung Max Franz fiel aus. Georg Streitberger und Klaus Kröll schafften es als Sechster und Neunter noch in die Top 10.

Der Sieg ging an den Südtiroler Christof Innerhofer vor dem norwegischen Lake Louise-Doppelsieger Aksel Lund Svindal und dessen Landsmann Kjetil Jansrud.

Innerhofer, dreifacher WM-Medaillengewinner von Garmisch-Partenkirchen 2011 setzte sich bei seinem vierten Weltcuperfolg mit 0,23 Sekunden Vorsprung auf Svindal und 0,50 auf Jansrud durch. Überraschungsmann Florian Scheiber schrammte um 0,10 Sekunden am Podest vorbei.

ÖSV hinter den Erwartungen

Trotz des 25-jährigen Europacup-Gesamtsiegers erhielten die hohen Erwartungen im rot-weiß-roten Abfahrtslager  dennoch einen Dämpfer, denn nach den Plätzen zwei (Max Franz) und drei (Kröll) in Lake Louise sowie den starken Zeiten im Beaver-Training hatte man zumindest auf einen weiteren Platz am Siegertreppchen gehofft.

Die anspruchsvolle Raubvogelpiste erlaubte diesmal kein "Wunschkonzert", zudem begann es für den ÖSV mit dem Ausfall von Max Franz denkbar schlecht. Der junge Kärntner geriet im Steilhang in Innenlage und wurde dafür im Streckenteil "Basketball" gnadenlos abgeworfen. "Das war eine Todsünde von mir, das hätte nie passieren dürfen", ärgerte sich das 23-jährige Supertalent aus Weißbriach.

"Diese Abfahrt wirft dich ab"

Ein Fehler in der Steilhang-Ausfahrt hatte Franz zu noch mehr Risiko veranlasst. Ein doppelter Fehler, wie er schnell erkennen musste. "Ich habe etwas getan, was man in der Abfahrt einfach nicht machen darf. Der Ärger ist riesengroß, denn ich fühle mich im Moment sehr gut", sagte Franz. "Wenn du in dieser Abfahrt nur eine Sekunde nicht voll bei der Sache bist, wirft sie dich ab."

Der Steilhang wurde vor den Augen von ÖSV-Sportdirektor Hans Pum und Zaungast Bode Miller ("Ich kehre erst zurück, wenn ich wieder siegen kann") dann auch zum Schicksal fast aller Österreicher. Nach sehr guten Zeiten im oberen Gleitteil verloren praktisch alle im technisch anspruchsvollen Teil. "Viele kleine Fehler, ich bin mit dem Ergebnis aber zufrieden", sagte etwa Streitberger.

Scheiber: "Völlig unglaublich"

Auch Mitfavorit Kröll gab sich wegen der langen Pause nach seiner Motocross-Verletzung gefasst. "Es war viel schwieriger als im Training. Ich bin wegen der Schläge nie auf Zug gekommen", sagte der Steirer, der im ersten Training Bestzeit gefahren war. "Die Top Ten waren aber mein Ziel, also bin ich zufrieden."

Völlig unerwartet wurde am Freitag Scheiber zum "Rausreißer" für die ÖSV-Abfahrtstruppe. Im Training nie besser als 18., überraschte der 25-Jährige aus Sölden mit seinem besten Weltcup-Ergebnis alle. Vor allem auch sich selbst.

"Das ist völlig unglaublich. Ich war in jedem Training weit hinten. Dann habe ich mir im Video die Linie einiger Favoriten angeschaut und im Steilhang voll riskiert. Das ist heute aufgegangen", sagte der Tiroler, der noch zu aktiven Zeiten seines Namensvetters Mario Scheiber als nächste große Hoffnung gegolten hatte. Ein Wadenbeinbruch und zwei Meniskusverletzungen warfen "Flo" aber weit zurück.