Räumungsklage

"Keine Blöße geben" – Kampf um Lugner-Villa eskaliert

Kein Frieden vor dem Heiligen Abend, man schenkt sich nichts vor Gericht. Die Lugner & Söhne Privatstiftung will Witwe Simone aus der Villa haben.
19.12.2025, 12:43
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Eskalation vor Gericht: Darf Simone Lugner weiterhin in der mondänen Villa des Baumeisters wohnen – die Räumungsklage beschäftigt auch heute das Gericht. Beide Seiten fahren schweres Geschütz auf.

Es steht Aussage gegen Aussage, der Showdown wird brutaler. Simone bekommt Unterstützung durch einen Zeugen, der dem Bauherrn besonders nahestand – seinem Chauffeur, der 16 Jahre lang im Dienst war.

Worum geht es genau im Streit?

Die Lugner & Söhne Privatstiftung, in der Mörtels Wegbegleiter und Vertraute das Sagen haben, klagt Simone. Sie hätte ihr Wohnrecht verwirkt, weil sie Richard († 91) nicht ausreichend gepflegt haben soll und müsse daher das Döblinger Domizil verlassen.

Das sei falsch sagt Simones Seite, da Richard Lugner bis zuletzt nicht pflegebedürftig gewesen sei.

Der Fahrer selbst bezeichnet sich als "Vertrauensperson", man pflegte ein sehr gutes Verhältnis. "Richard hat mir alles erzählt", sagt er und beschreibt, man habe sich auch abends noch per WhatsApp geschrieben, "wir waren innige Freunde."

Dann erzählt der Mann: "Richard wollte immer stark sein und sich nicht helfen lassen", und "sein Bild von ihm in der Öffentlichkeit war für ihn das Wichtigste."

"Richard war so glücklich mit Simone – das war echt"

Dann zur eigentlichen Causa: Wie war Richard Lugners Verfassung am Ende? Für seinen Fahrer war Mörtel nicht pflegebedürftig. "Er wirkte bis zum Schluss fit." Zwei Tage vor seinem Tod habe er ihm geschrieben, es gehe wieder aufwärts.

Dann beschreibt der Chauffeur auch die Lugner-Ehe: „Richard war so glücklich mit Simone, das war für mich echt". Der Chef habe nie Schlechtes über Simone gesagt und wollte, dass sie die Lugner City weiterführt.

Markus Tschank vertritt die Lugner Stiftung.
Sabine Hertel

Und er widerspricht der Pflegerin heftig (siehe Vorgeschichte): Die Lugners hätten sehr wohl zusammengewohnt, aber "nicht im gemeinsamen Zimmer geschlafen, auf Wunsch von Richard selbst." Auch hätte der Hausherr kein Pflegebedarf gehabt.

"Die Blöße hätte er sich nicht geben wollen"

"Ich war nicht dabei aber ich wette, er hat sich nicht pflegen lassen und schon gar nicht von seiner Frau", sagt der Chauffeur dann, „die Blöße hätte er sich nicht geben wollen."

Die Lage vor Gericht spitzt sich zu, von einer Annäherung der Seiten, gar einer außergerichtlichen Einigung ist derzeit nichts zu merken.

Am Vormittag trat eine der Pflegerinnen in den Zeugenstand. Sie zeichnete ein ganz anderes Bild des damals 91-Jährigen. Die Frau meinte, Simone habe sich nicht um Richard Lugner gekümmert. "Meiner Meinung nach, haben die beiden nicht zusammengelebt", sagt sie. Simone habe gearbeitet, hatte einen Tag unter der Woche und sonntags freigehabt, sie habe nie wahrgenommen, dass das Ehepaar gemeinsam etwas unternommen habe.

"Heute" berichtet laufend – am Nachmittag soll Simone Lugner aussagen.

{title && {title} } HTM,POM, {title && {title} } Akt. 19.12.2025, 16:10, 19.12.2025, 12:43
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