Von wegen Weihnachtsfrieden, wenige Tage vor dem Heiligen Abend wird die nächste Runde im Streit um die Lugner-Villa in Wien-Döbling eingeläutet. Heute Freitag um 9 Uhr wird der Prozess am Landesgericht für Zivilrechtssachen im Wiener Justizpalast um den Verbleib von Simone Lugner im mondänen Haus fortgesetzt – mit brisanten Aussagen.
Worum geht es genau bei der Räumungsklage: Die Lugner & Söhne Privatstiftung, in der Mörtels Wegbegleiter und Vertraute das Sagen haben, klagt Simone. Sie hätte ihr Wohnrecht verwirkt, weil sie Richard († 91) nicht ausreichend gepflegt haben soll und müsse daher das Döblinger Domizil verlassen.
Bereits in der vergangenen Gerichtsrunde Anfang November erklärte die Seite von Witwe Simone, das stimme schon allein deswegen nicht, weil Lugner bis zuletzt agil und überhaupt nicht pflegebedürftig gewesen sei. "Ich gehe sicher nicht freiwillig aus der Villa", hatte sie ihren Anwalt Florian Höllwarth damit betraut, die Klage zu bekämpfen.
Als Zeugen aufgerufen waren die Witwe und der Vorstand der Stiftung. Weiters sollten auch Pflegerinnen des Baumeisters aussagen. Allerdings, bevor es losging fragt die Richterin, ob – quasi Weihnachtsfrieden – ein außergerichtlicher Vergleich möglich wäre. Stiftungsanwalt Markus Tschank: "An dem Punkt sind wir noch nicht."
Dann ging es los mit der Befragung von Lugners Haushaltshilfe, die später auch Pflegeleistungen erbracht hat ("Medizin gebracht, beim Anziehen geholfen, Körperpflege, Haare richten"). Sie berichtet, dass er seit 2024 immer wieder über Rückenschmerzen geklagt habe. Am 13. Juni sei es so schlimm geworden, dass er das Schlafzimmer nicht mehr verlassen konnte – sie sind in die Privatklinik gefahren. Danach habe sie sich intensiver um Richard Lugner kümmern müssen.
Brisant: Die Frau meinte, sie habe nie gesehen, dass Simone selbst Pflegeleistungen für ihren Mann übernommen hätte. Richard Lugner hätte seine Pflege durch die beiden Frauen organisiert.
Simone Lugners Anwalt Florian Höllwarth wollte das nicht kommentieren, erinnerte aber an die Wahrheitspflicht. Dann die Knalleraussage der Zeugin: "Meiner Meinung nach, haben die beiden nicht zusammengelebt." Ihre Erklärung: Simone habe gearbeitet, hatte einen Tag unter der Woche und sonntags freigehabt, sie habe nie wahrgenommen, dass das Ehepaar gemeinsam etwas unternommen habe.
Es bleibt extrem spannend vor Gericht, jetzt wird auf die nächsten Zeugen gewartet – "Heute" berichtet laufend.