Sie ist seit Jahrzehnten eines der bekanntesten TV-Gesichter Österreichs – doch ein Teil ihrer Geschichte blieb lange unvollständig. In der aktuellen Folge des Podcasts "May Way" spricht Arabella Kiesbauer (55) offen über ihren leiblichen Vater – und darüber, warum sie ihn erst nach seinem Tod wirklich kennengelernt hat.
"Mein Vater hat keine große Rolle in meinem Leben gespielt", sagt die Moderatorin nüchtern – und doch liegt in diesem Satz viel unausgesprochene Sehnsucht. Denn Arabella wuchs ohne ihren Vater auf, wurde von ihrer Mutter und Großmutter großgezogen. "Das waren meine Eltern", sagt sie. Starke Frauen, die sie prägten – aber auch eine Lücke hinterließen.
Erst als Arabella 2007 mit Tochter Nika schwanger war, wurde ihr klar, wie groß diese Lücke tatsächlich war. "Man fragt sich dann: Was gibt man dem Kind weiter? Und da habe ich gemerkt – da fehlt ein Teil." Ein Teil, der in Afrika lag. In Ghana, wo ihr Vater Sammy Ammissah herkam, ein hochintelligenter Maschinenbauingenieur, der in einem kleinen Dorf aufwuchs und mit einem Stipendium nach Deutschland kam. Dort lernte er Arabellas Mutter, eine Theaterschauspielerin, kennen – doch kurz nach Arabellas Geburt trennte sich das Paar.
Ihr Vater zog später nach Amerika, gründete eine neue Familie, besuchte Arabella zwar einige Male – aber eine echte Verbindung entstand nie. "Dafür reichen ein paar Besuche nicht aus", sagt sie heute.
Acht Jahre nach seinem Tod wagte Arabella den Schritt in seine Heimat – und kam sich dabei selbst ein Stück näher. Sie reiste nach Ghana, wurde von ihrer Großfamilie herzlich empfangen und entdeckte das andere Kapitel ihrer Herkunft. "Das war heilsam für die Seele", sagt sie über die Reise. "Viele weiße Puzzlesteine, die sich vorher nicht zu einem Bild gefügt hatten, haben zum Glück Formen angenommen."
