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Bayern-Bankrott! Jetzt taucht Name Zidane auf

Bei Bayern München brennt es nach vier Spielen ohne Sieg lichterloh. Darf Niko Kovac Trainer bleiben? Es fällt der Name Zidane.

Heute Redaktion
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Bild: imago sportfotodienst

Gerade waren es noch die Jubel-Bayern. Jetzt sind es die Krisen-Bayern. Vier Spiele ohne Sieg, 0:3 gegen Gladbach, nur Sechster in der Tabelle. In München wird heftig darüber debattiert, wie lange Niko Kovac noch Trainer sein darf. Erstmals fällt auch der Name Zinedine Zidane.

Sechs Spiele alles gut – dann der Absturz

Der Reihe nach: Die ersten sechs Wettbewerbsspiele unter dem Kroaten Kovac lief es bestens: Sieg im DFB-Pokal, vier Siege in der Bundesliga, ein Sieg in der Champions League bei Benfica Lissabon.

Dann aber kam das 1:1 gegen Augsburg zu Hause. Dann das 0:2 bei Hertha. Dann das 1:1 gegen Ajax – wieder in München. Und nun am Samstagabend im nächsten Heimspiel das 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach. Seitdem brennt es in München lichterloh. Sportdirektor Hasan Salihamidzic sagte nach der Partie. "Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je so ein Heimspiel gesehen habe. Wir waren nicht gut, haben schlecht gespielt, keinen Druck entwickeln können, wir haben uns keine Torchancen herausgespielt." Rückendeckung hört sich anders an.

Ancelotti musste mit weniger Verlustpunkten gehen

Diese Analyse klingt nicht gut für die Mannschaft. Und sie klingt vor allem nicht gut für den Coach. Vor einem Jahr entließen die Bayern ihren Trainer Carlo Ancelotti Ende September und damit so früh wie noch nie in ihrer Geschichte. Dem Italiener waren ein Unentschieden und eine Niederlage in der Bundesliga sowie ein 0:2 in der Champions League bei PSG zum Verhängnis geworden. Die Bayern hatten damals drei Punkte Rückstand auf Bundesliga-Leader Dortmund, nach Ancelottis Entlassung hoben sie mit Heynckes wieder ab und distanzierten die nationale Konkurrenz.

Jetzt liegt Bayern vier Punkte hinter dem BVB, ist nur Sechster.

Spieler kritisieren sich

Es sind aber nicht nur die Resultate, die Sorgen machen. "Es ist nicht so, dass wir Chancen versemmelt haben. Wir hatten einfach keine", sagte Nationalspieler Joshua Kimmich im Anschluss an die Gladbach-Partie. Und Mats Hummels urteilte: "Wir halten uns mit zu vielen Spielern in völlig ungefährlichen Räumen auf. Kovac ist auch jemand, der das theoretisch ein bisschen anders sehen möchte."

Spielweise als Rätsel

Die Spielweise stimmt also nicht. Die individuellen Leistungen genügen auch nicht. Vielleicht sind die Spieler im Kader auch gar nicht so gut, wie viele glauben. Die Zeit von Ribéry und Robben läuft ab, Müller trifft nicht mehr wie früher, Zuzug Goretzka prägt wenig, die Defensive ist nicht sattelfest.

Sportdirektor Hasan Salihamidzic fehlt innerhalb der Mannschaft die Akzeptanz. Am Samstag nach dem 0:3 gegen Gladbach fand ein 45-minütiges Krisengespräch zwischen ihm, Niko und Robert Kovac statt. Ein Indiz, dass der Trainer bleibt. Noch. Die Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß waren nicht dabei.

Zeit beim FC Bayern läuft anders

Kovac weiß, dass er angezählt ist. "Ich kenne die Mechanismen im Fußball. Ich weiß, dass ich beim FC Bayern bin und die Zeit hier anders läuft als vielleicht anderswo."

Der Trainer wirkt mit seiner zurückhaltenden Kommunikation in den letzten Tagen nicht krisenfest.

Auch die Zahlen sprechen gegen ihn. Nur 13 Punkte nach sieben Bundesliga-Spieltagen (zwei Niederlagen) – schlechter war Bayern zuletzt in der Saison 2010/11 unter Louis van Gaal (8 Punkte, drei Niederlagen).

Der Name Zidane fällt in München

Nur drei Monate nach seinem Amtsantritt muss Kovac um seinen Job bangen. Ein Gerücht in München: Bayern soll über Zinédine Zidane nachdenken. Der Franzose trat im Sommer nach drei Champions-League-Siegen in Folge als Real-Madrid-Trainer zurück. Zidane ist auch bei Manchester United als Mourinho-Nachfolger im Gespräch.

Ebenfalls auf dem Markt: Arsène Wenger, Antonio Conte, Laurent Blanc und Ralph Hasenhüttl, der schon zu Leipzig-Zeiten als Bayern-Coach gehandelt wurde.

(Heute Sport)