Nahrungsergänzung

"Keinen Nährstoffmangel zu haben, ist nahezu unmöglich"

Die Wienerinnen Katja und Katalin wollen mit ihren Nahrungsergänzungsmitteln "die perfekte Ergänzung für die Gesundheit und Lebensqualität" bieten.
Wien Heute
30.01.2025, 07:15
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"Von gestressten StudentInnen, über alltagsgeplagte und beruflich geforderte Menschen, bis hin zu SeniorInnen. Aber auch frisch gebackene Mamas und Papas werden von uns gut versorgt", so die Wienerinnen Dr. Katja Schlemitz und Katalin Schlemitz von add on zu "Heute".

Einem Nähstoffmangel könne man auch mit ausgewogener Ernährung nicht zu 100 Prozent vorbeugen, so die beiden: "In der Theorie ist das möglich, in der Praxis gestaltet sich das leider als nahezu unmöglich. Das liegt unter anderem daran, dass unsere Lebensmittel nicht mehr so nährstoffreich sind. Die Qualität lässt oft zu wünschen übrig." Hier widersprechen Fachleute entschieden. Michael Greger, Ernährungsexperte, Bestsellerautor und Arzt, betont:

▶ Eine Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen sei für "normal Gesunde" sehr wohl einfach und kostengünstig über eine gesunde Ernährung machbar

▶Nährstoffe aus Lebensmitteln könne der Körper leichter aufnehmen als isolierte Nährstoffe in Kapseln

▶Der Verkauf von Nährstoffen in Kapseln sei vor allem gut für die Verkäufer, weniger für die Konsumenten

▶Michael Greger rät: Man sollte die wichtigen Nährstoffe im Allgemeinen in der Lebensmittelabteilung einkaufen, nicht in kleinen Kapseln

▶Bei zwei Vitaminen sei eine Supplementierung sinnvoll: "Sonnen"-Vitamin D und für Vegetarier/Veganer das Vitamin B12 - hier mache Nahrungsergänzung Sinn, so der Experte.

"Oft fehlen essenzielle Nährstoffe"

Die Firma add on fasst den Markt für Nährstoffe hingegen wesentlich weiter als Doktor Michael Greger. Zu nährstoffarmen Lebensmitteln kämen Stress und "diverse Umweltfaktoren" hinzu, so die Ärztin und die Notfallsanitäterin zu "Heute". Darum gäbe es ihrer Ansicht nach Bereiche, in denen sehr häufig Nährstoffmängel auftreten würden: "Oft fehlen essenzielle Nährstoffe wie Magnesium, Vitamin D und Omega-3. Das macht sich oft bemerkbar durch Symptome wie ständige Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen oder dem berüchtigten Energieknick". Aber auch fahle Haut, Augenringe, eingerissene Mundwinkel oder brüchige Nägel könnten Anzeichen für einen Nährstoffmangel sein.

Magnesium um 45 Euro

Eine Packung Magnesium mit 90 Kapseln (1 Kapsel enthält 135 mg Magnesium) kosten bei add on 45 Euro. Fragt man nach dem Grund dieses Preises, erklären die beiden gegenüber "Heute": "Unsere Produkte werden in Österreich hergestellt – das ist per se schon als Gütesiegel zu verstehen, da wir hierzulande wesentlich höhere Qualitätsstandards und strengere Kontrollen unterliegen als andere Länder." 50 Gramm Kürbiskerne enthalten übrigens rund 260 Milligramm Magnesium, 50 Gramm Sonnenblumenkerne enthalten rund 200 Milligramm – Nüsse und Vollkornprodukte sind sehr gute Magnesiumlieferanten.

add on empfiehlt die Einnahme von zwei Magnesiumkapseln (270 Gramm) täglich. Bei Magnesiumprodukten mit Citratverbindungen könne es bei Überdosierung zu Nebenwirkungen wie Durchfall kommen, erklären die Unternehmerinnen von add on. Bei ihrem Magnesiumprodukt sei diese Nebenwirkung nicht zu erwarten.

"Es gibt tausende Mischungen – man sollte vorsichtig sein"

Ernährungsmediziner Prof. Dr. Kurt Widhalm vom österreichischen akademischen Institut für Ernährungsmedizin verweist auf weitere Nebenwirkungen, die bei unkontrollierter Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln auftreten können: "Herz -Rhythmus-Störungen, Schwindel, Aufenthalte in Intensivstationen sind aus den USA gut dokumentiert", so der Experte. "Es gibt ja tausende Mischungen, man sollte vorsichtig sein", empfiehlt er. Zur Bepreisung sagte er: "Ich kann das nicht beurteilen, ich bin kein Produzent. Aber Magnesium ist eigentlich ein billiger Stoff, mir kommen 45 Euro pro Packung überhöht vor."

Kurt Widhalm ergänzt zum Thema: "Gesunde Ernährung sei klar definiert. Wie genau gesunde Ernährung aussieht, lasse sich nachlesen im Eat-Lancet-Report von 2019." Und Widhalm weiter: "Es gibt Personengruppen, die Mängel aufweisen". Das seien insbesondere Senioren, Menschen nach einer Operation, nach einer Chemo, nach Antibiotikabehandlung, Menschen mit Darmerkrankungen – hier könne es trotz gesunder Ernährung zu Mängeln kommen, so der Professor.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 09.04.2025, 10:50, 30.01.2025, 07:15
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