Der Deal ist perfekt! Konstantin Kerschbaumer wechselt leihweise für ein Jahr vom englischen Zweitligisten FC Brentford in die zweite deutsche Bundesliga zu Arminia Bielefeld. "Heute" erreichte den 24-jährigen Österreicher nach den ersten Umzugs-Strapazen und fragte ihn nach den Details seines Wechsels.
Kerschbaumer verbrachte zwei Jahre bei Brentford, sein Vertrag läuft noch zwei weitere Jahre. Ob er bei seinem Klub auf dem Abstellgleis gelandet sei und deshalb verliehen wird? Kerschbaumer verneint: "Man hat eigentlich voll mit mir geplant. Ich habe Brentford tagelang bitten müssen, bis mir der Klub den Wechsel ermöglicht hat."
Er leistete Überzeugungsarbeit, um sich den Wunsch-Transfer selbst zu ermöglichen: "Ich habe ihnen erklärt, warum der Wechsel für mich so wichtig ist. In Brentford hätte ich vielleicht wieder nicht so viele Spiele bekommen. In Bielefeld kann ich ein sehr wichtiger Spieler sein, mich weiterentwickeln."
"Wollte schon im Winter weg"
Vor zwei Jahren wechselte Kerschbaumer von der Admira auf die Insel. Sein England-Abenteuer war von vielen Höhen und Tiefen geprägt. Sein Einstand verlief perfekt, der Box-to-Box-Spieler wurde bereits für seine Auftritte in den ersten Testspielen von den Fans und Medien gefeiert. Der Klub startete mit großen Ambitionen, hatte den Premier-League-Aufstieg im Visier.
Es folgten viele Trainer-Wechsel, sportliche Enttäuschungen, mit denen sich auch Kerschbaumers Situation veränderte - nicht immer zum Besseren. Sein zweites Jahr in London schien sich dann zum Albtraum zu entwickeln. Im gesamten Herbst 2016 kam der Tullner nur auf 58 Einsatzminuten. "Es gab im Dezember sehr intensive Gespräche. Ich wollte schon im Winter weg. Brentford ließ mich nicht gehen, aber der Kontakt zu Bielefeld riss nie ab", gesteht Kerschbaumer.
Mit dem Jahreswechsel verbesserte sich seine Lage. Ende Jänner rutschte er wieder in den Kader, war für den Rest der Saison fester Bestandteil der "Bees". Über die volle Distanz durfte er aber nie spielen, was seine Entscheidung zugunsten Bielefelds verständlich macht. In 20 Saisonspielen brachte er es auf ein Tor und sechs Assists - in Anbetracht von nur 752 Einsatzminuten ein starker Wert für den zentralen Mittelfeldspieler.
Kerschbaumer über Bielefeld
"Alle im Klub haben sich um mich bemüht. Der Trainer (Jeff Saibene, Anm.) und Sportdirektor (Samir Arabi, Anm.) wollten mich unbedingt", erklärt er, warum er den Wechsel zu Bielefeld forcierte. Ob er bei Bielefeld einen Stammplatz haben wird? "Am Ende kommt es immer auf die Leistung an, aber ich gehe davon aus."
Die sportliche Vorgabe für das Team ist nach der letzten Saison klar. Bielefeld schrammte am Abstieg vorbei, lag am Saisonende nur einen Punkt vor Absteiger 1860 München. Der Klub will daher, mit Hilfe von Kerschbaumer und seinem österreichischen Kollegen Manuel Prietl, in der kommenden Spielzeit nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben.