Keine Familie, keine Freunde

Kessler-Zwillinge erhalten keine Trauerfeier

Die legendären Zwillingsschwestern sind gemeinsam aus dem Leben gegangen. Ihren Abschied wollten sie ohne Publikum.
26.11.2025, 10:34
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Ihr Leben verbrachten Alice und Ellen Kessler auf großen Bühnen, doch ihr Abschied soll im kleinsten Kreis stattfinden. Die beiden legendären Unterhaltungskünstlerinnen, die am 17. November im Alter von 89 Jahren gemeinsam aus dem Leben gegangen sind, erhalten keine öffentliche Trauerfeier, wie die "Bild"-Zeitung berichtet.

Stattdessen werden ihre Urnen leise und ohne Begleitung in das Grab ihrer Mutter Elsa auf dem Waldfriedhof in Grünwald eingesetzt. Wie bereits früher von den Schwestern selbst festgelegt, sollte ihre letzte Reise frei von jeder Form des öffentlichen Spektakels sein. Sie wollten, wie Ellen Kessler es 2024 gegenüber der "Bild" erklärte, "im Tod mit unserer Mutter vereint" sein.

Kessler-Zwillinge wählten den Freitod

Die Zwillingsschwestern hatten ihren gemeinsamen Freitod bewusst geplant. Die Entscheidung löste eine landesweite Debatte über Sterbehilfe und deren fehlende gesetzliche Regelung aus, doch die Kesslers selbst hatten keinerlei Bedürfnis, diese Diskussion zu führen.

Eine langjährige Freundin der beiden, Gabriele Gräfin zu Castell-Rüdenhausen, erinnert sich: Die Entscheidung sei nicht von Verzweiflung geprägt gewesen, sondern von dem klaren Wunsch, ihr Lebensende gemeinsam und selbst zu bestimmen. Gegenüber der "tz" sagte sie: "Ellen hatte einen Schlaganfall, Herzprobleme, aber vor allem hatte sie starke Depressionen. Sie war krank, Alice dagegen war es nicht."

Keine überlebenden Angehörigen

Dass sie für ihre Beisetzung detaillierte Pläne gemacht hätten, entspricht nicht ihrer Art. Die Schwestern lebten schlicht und zurückhaltend. Da es auch keine überlebenden Angehörigen gibt, wird der letzte Schritt wohl durch ein Bestattungsunternehmen vollzogen: ein kurzer Moment, ein Grab und kein Publikum.

In ihren letzten Jahren hatten Alice und Ellen Kessler den Rückzug aus der Öffentlichkeit gesucht. Sie lebten zurückgezogen in Grünwald, trafen sich regelmäßig mit einem kleinen Freundeskreis zum Essen oder für Theaterbesuche in München.

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