Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer sieht große Chancen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz, auch wenn es um die Arbeit geht. "Durch die KI könnten wir mit weniger Menschen trotzdem sehr produktiv arbeiten", sagte die Wirtschaftswissenschaftlerin den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland am Montag. "Das ermöglicht mehr Leistung und dadurch auch höhere Löhne. Ich sehe darin große Chancen."
Schnitzer glaubt nicht, dass KI alle Jobs überflüssig macht. "Es braucht immer noch Menschen, die mit dem, was die KI gemacht hat, umgehen, es interpretieren, es richtig einsetzen. Diese Tätigkeiten werden nicht überflüssig, dafür aber vielleicht andere Tätigkeiten, die man nicht besonders gerne macht." Als Beispiel nennt sie die Kassen im Supermarkt, die durch Selbstbedienungskassen ersetzt werden. "Ich würde nicht jedem Job hinterherweinen. Das war schon immer so. Heute will auch niemand mehr in die Kohlegrube einfahren."
Für junge Leute bringt der demografische Wandel laut Schnitzer Vorteile. Sie sind am Arbeitsmarkt in einer viel besseren Verhandlungsposition als früher die Babyboomer, die viel mehr Konkurrenz hatten. Das könnten sie nutzen, um sich bessere Arbeitsbedingungen wie das Arbeiten von daheim zu sichern.