Betrieb mit Sonnenenergie

KI – Google plant ab 2027 Rechenzentren im Weltall

Die Web-Suchmaschine Google will den globalen Energiebedarf der KI auf der Erde reduzieren - und weicht in den Weltraum aus.
Bernd Watzka
03.12.2025, 11:59
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Künstliche Intelligenz braucht viel Strom. So viel, dass selbst die ambitionierteste Energieversorgung ins Wanken geraten könnten. Google zieht nun die Konsequenz: Die ersten KI-Rechenzentren sollen ab Anfang 2027 in den Erdorbit verlagert werden. Dort, wo die Sonne nie untergeht und die Energie buchstäblich grenzenlos ist.

Energiehunger trifft Klimaziele

Ob Elektroautos, Wärmepumpen oder KI - die Zukunftstechnologien treiben den Strombedarf weltweit in die Höhe. Die Internationale Energieagentur (IEA) warnt bereits vor einem Comeback der Atomkraft. Doch Google setzt auf eine andere Vision: klimaneutrale Serverfarmen im All.

Rechenzentren in niedriger Erdumlaufbahn

Eric Schmidt, ehemaliger Google-CEO, hatte die Idee bereits im Mai 2025 skizziert. Seine Lösung: Rechenzentren in niedriger Erdumlaufbahn, versorgt durch gigantische Solarpanels. Mit der Übernahme des Raumfahrtunternehmens "Relativity Space" will Schmidt das Konzept Realität werden lassen.

Projekt "Suncatcher" ist Googles Sprung ins All

Jetzt zieht auch Google selbst nach. Mit dem Forschungsprojekt "Suncatcher" will der Konzern die Umweltauswirkungen der KI minimieren. Google-CEO Sundar Pichai kündigte an, bereits 2027 erste Mini-Module ins All zu schicken: "Wir machen unseren ersten Schritt!"

In zehn Jahren, so Pichai, könnten große Rechenzentren im Orbit zur Normalität gehören. "Wir können eines Tages Rechenzentren im Weltraum haben, um die Energie der Sonne besser zu nutzen, die hundert Billionen Mal mehr Energie liefert als wir heute auf der gesamten Erde erzeugen."

KI und Klima - ein globales Dilemma

Sally Radwan, digitale Leiterin des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, begrüßt den Vorstoß, da die Umweltauswirkungen der KI rapide zunehmen - nicht nur durch Stromverbrauch, sondern auch durch den Abbau seltener Rohstoffe.

Doch Radwan warnt auch: "Es gibt noch vieles, was wir über die Umweltwirkung von KI nicht wissen. Einige der Daten, die uns vorliegen, sind besorgniserregend. Wir müssen sicherstellen, dass die Nettoauswirkung von KI auf den Planeten positiv ist, bevor wir die Technologie in großem Umfang einsetzen."

Die Sonne ist die ultimative Energiequelle unseres Sonnensystems und liefere "100 Billionen Mal so viel Energie wie die gesamte Stromproduktion der Menschheit", heißt es von Google. In der richtigen Umlaufbahn könne ein Solarpanel "bis zu achtmal produktiver sein als auf der Erde" und "nahezu kontinuierlich Strom erzeugen", wodurch der Bedarf an Batterien sinke.

Fazit: Neuer Wettlauf im All hat begonnen

Mit Googles Einstieg beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der digitalen Infrastruktur. Die Frage ist nicht mehr, ob Rechenzentren ins All verlagert werden - sondern wie schnell. Und wer zuerst dort ist.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 03.12.2025, 12:11, 03.12.2025, 11:59
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