"Verheerende Risiken" drohen

„Wir sind in Gefahr“ – 600 Forscher mit ernster Warnung

In der sogenannten Dartington-Erklärung fordern Wissenschaftler "beispiellose" Emissionssenkungen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Bernd Watzka
02.12.2025, 12:53
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Es ist fünf vor zwölf - und knapp 600 internationale Wissenschaftler schlagen Alarm. In der sogenannten Dartington-Erklärung fordern die Forscher sofortige Maßnahmen gegen die Klimakrise - und warnen eindringlich: "Wenn wir warten, ist es zu spät."

"Menschheit in Gefahrenzone"

Koordiniert von der Universität Exeter und dem WWF fordert die Erklärung eine radikale Wende in der Klimapolitik. Bis 2030 müssten die Emissionen im Vergleich zu 2010 halbiert und bis 2050 auf Netto-Null gebracht werden.

Andernfalls steuere die Menschheit "direkt in die Gefahrenzone", in der "mehrere klimatische Kipppunkte verheerende Risiken für Milliarden von Menschen" bergen, heißt es in dem Report.

Sterben der Korallenriffe als erster Kipppunkt

Die Warnung folgt auf den "Global Tipping Points Report 2025", laut dem das großflächige Sterben der Korallenriffe ein erster katastrophaler Klima-Kipppunkt sei - mit potenziell unumkehrbaren Folgen für das weltweite Ökosystem.

"Beispiellose" Reduktion der Treibhausgase

583 Wissenschaftler und 579 weitere akademische Unterstützer stehen hinter der Erklärung. Sie fordern eine "beispiellose" Reduktion der Treibhausgase. Ohne den raschen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sei das schlicht unmöglich. Laut UN gehen rund 68 Prozent der weltweiten Emissionen und fast 90 Prozent des CO2 auf ihr Konto.

Wälder und Böden schützen

Zusätzlich brauche es laut Erklärung den raschen Schutz natürlicher Kohlenstoffspeicher wie Wälder und Böden. Werden diese zerstört, entweicht gespeicherter Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre - wie es etwa bereits im Amazonas-Regenwald oder in Teilen Afrikas und Südostasiens der Fall ist.

Hintergrund: Der Erdboden speichert derzeit 2.800 Gigatonnen Kohlenstoff - deutlich mehr als die Atmosphäre. Durch Bodenzerstörungen drohe eine Freisetzung von 4,8 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr. Das entspricht fast den jährlichen Emissionen der USA.

"Positive Kipppunkte"

Hoffnung machen sogenannte "positive Kipppunkte": technologische und gesellschaftliche Entwicklungen, die den Klimaschutz beschleunigen können. Ein Beispiel: der Preisverfall bei Solarstrom und Batteriespeichern.

Fakt ist: Die Zukunft des Planeten, so die Wissenschaftler, sei noch nicht verloren - aber es braucht jetzt mutige Entscheidungen statt leerer Versprechen.

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