Politik

Kickl will Österreichs erster "Volkskanzler" werden

FPÖ-Chef Herbert Kickl ließ am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit seiner Salzburger Spitzenkandidatin Marlene Svazek aufhorchen.

Leo Stempfl
Marlene Svazek und Herbert Kickl informierten nach der Präsidiumssitzung über Inhalte der FPÖ im anstehenden Salzburg-Wahlkampf.
Marlene Svazek und Herbert Kickl informierten nach der Präsidiumssitzung über Inhalte der FPÖ im anstehenden Salzburg-Wahlkampf.
FPÖ TV

Exakt ein Monat ist es noch bis zur Landtagswahl in Salzburg. Ersten Umfragen zufolge könnte die FPÖ dabei ein Plus von sechs Prozent einfahren und mit 25 Prozent zweitstärkste Kraft werden. Der ÖVP hingegen droht ein Minus von 38 auf 33 Prozent, auch die SPÖ könnte drei Prozent auf 17 verlieren. Während Grüne und NEOS stagnieren überrascht vor allem die KPÖ, die mit sechs Prozent den Einzug in den Landtag schaffen könnte.

"Klimakommunismus"

Sei's drum: Am Donnerstag war jedenfalls Bundesparteiobmann Herbert Kickl zu Gast in Salzburg, genauer gesagt in Saalbach-Hinterglemm. Dort traf sich die FPÖ-Führungsriege zur Klausur des Bundesparteipräsidiums. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Spitzenkandidatin Marlene Svazek wurde im Anschluss der Intensivwahlkampf offiziell eingeläutet.

Ein Thema, das sich künftig groß auf die Fahnen geschrieben werden will, ist der Klimaschutz. Die Definition ist aber eine etwas andere. Der derzeit von EU und Bundesregierung verfolgte Kurs sei "Klimakommunismus", der heimische Jobs und Wohlstand gefährde. Stattdessen will die FPÖ "billiges russisches Gas" und eine "Technologieoffensive zur Bindung von CO2 in tiefen Gesteinsschichten", so Herbert Kickl, der gleichzeitig aber auch Erneuerbare Energien ausbauen will, wo das sinnvoll ist.

Erneuerbare Energien "unzuverlässig"

Salzburgs FPÖ-Landesparteiobfrau bezeichnete die Klimaneutralität einleitend als "utopisch und populistisch". Erneuerbare Energien seien in ihrer Verfügbarkeit "äußerst unzuverlässig" und deswegen keine echte Alternative für die Industrie. 

Auch in Sachen Windräder – im Bundesland Salzburg steht bislang kein einziges – erklärte sie sich als klare Gegnerin. Grund seien wechselnde Wetterbedingungen, der dafür nötige Bodenaushub und Bodenversiegelung. Diese damit an der Natur angerichteten Schäden seien größtenteils irreversibel. "Deshalb sagen wir Freiheitliche in Salzburg klar Nein zu Windkraftanlagen und stehen zur Nutzung der Wasserkraft und Photovoltaik auf landeseigenen Gebäuden", so Svazek.

Kickl will historisch bestes Ergebnis

Für die Ende April stattfindende Landtagswahl in Salzburg zeigte sich FPÖ-Chef Kickl zuversichtlich: "Marlene Svazek ist die einzige Hoffnungsträgerin für die Salzburger. Wir wollen daher auch in Salzburg das historisch beste Ergebnis für die FPÖ erreichen."

Ähnlich soll es auf Bundesebene weitergehen. Die nächste Regierung anzuführen ist offizielles Ziel der Freiheitlichen. "Nach vielen Kanzlern des Systems braucht es einen freiheitlichen Volkskanzler. Das nehmen wir in Angriff. Nahe beim Volk, weit weg von den selbsternannten Eliten", sagte Kickl.

Auf den Spuren HCs

Und was tut sich bei der Salzburger FPÖ sonst so im Wahlkampf? Um nichts anbrennen zu lassen, versucht man es gleich mit mehreren ungewöhnlichen Mitteln. So hat Marlene Svazek ganz in HC-Strache-Manier einen Wahlkampfsong veröffentlicht. Die Kollaboration mit Dom Kamper heißt "Nie weg von Dir" und hat nach einem Monat immerhin 35.000 YouTube-Aufrufe gesammelt.

Bei den Wahlplakaten ist Marlene Svazek außerdem die einzige, die nur ihren Vornamen auf die Sujets setzt. Eines davon sorgte kurz nach der Präsentation besonders für Aufsehen. Auf diesem steht geschrieben, dass während der Wähler dieses Plakat liest, zwei illegale Migranten die Grenzen unserer Heimat überqueren würden. Geht man von fünf Sekunden Lesezeit aus, wären das über 12 Millionen Personen. Zieht man die von der FPÖ verbreiteten Zahlen heran (100.000 im vergangenen Jahr), würde das aber eine Lesezeit von etwas über zehn Minuten ergeben.

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