Politik

Tierschützer gegen Verkauf von Kickls Polizeipferden

Tierschützer schlagen Alarm: Nach dem Ende der berittenen Polizei sollen die Pferde in anderen Ländern den "Polizeidienst" antreten.

Heute Redaktion
Teilen
Selten sah man FPÖ-Politiker Herbert Kickl so strahlend. Jetzt soll "seine" Polizeipferde-Einheit ins Ausland verkauft werden.
Selten sah man FPÖ-Politiker Herbert Kickl so strahlend. Jetzt soll "seine" Polizeipferde-Einheit ins Ausland verkauft werden.
Bild: picturedesk.com

Wie "Heute.at" berichtete, kostete das Projekt "Berittene Polizei" von Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) bisher über 2,3 Millionen Euro - Tendenz steigend. Denn jeden Monat müssen beispielsweise 16.000 Euro zusätzlich für die Stallungen entrichtet werden.

"Polizeidienst" in anderen Ländern

Daher war der Plan, die Pferde nach dem Ende der berittenen Polizei an andere Polizeipferde-Staffeln im Ausland zu verkaufen. Offenbar gibt es Anfragen aus Dänemark, aus deutschen Bundesländern bis nach Slowenien. Tierschutzorganisationen laufen gegen diese Pläne jetzt Sturm.

Bereits im Vorjahr appellierte der "Verein gegen Tierfabriken (VGT)" in einem offenen Brief an das Innenministerium, die Pferde an Gnadenhöfe zu übergeben. "Es ist ein Skandal. Die Pferde werden einfach von einem Land in das andere verkauft, getauscht, verschenkt, als ob sie keine sensiblen Lebewesen wären. [...] Die Tatsache, dass die Entscheidung [...] nicht vom Tierschutzminister getroffen wurde, zeigt ganz klar, dass den Damen und Herren in den Ministerien ein politisches Faktum entgangen zu sein scheint: Tiere sind keine Ware!", so VGT-Campaigner David Fenzl.

Tierschutzminister Anschober in der Pflicht

Er appelliert an die Zuständigen im Landwirtschafts-, Verteidigung- und Innenministerium (speziell an Bernhard Treibenreif, Cobra-Direktor im Innenministerium und nunmehr Hauptverantwortlicher für die Polizeipferde), eine tierschutzgerechtere Lösung zu finden. Tierschutzminister Rudolf Anschober wird dringend ersucht, seiner Verantwortung nachzukommen und den Prozess zu begleiten.

Neun der in Wiener Neustadt ausgebildeten Polizeipferde werden ab sofort in den Stallungen der Wiener Hofreitschule, im Lipizzaner-Ausbildungszentrum am Heldenberg (Niederösterreich) untergebracht. In einem schriftlichen Expertenbericht wurde übrigens kaum ein gutes Haar an der Reiterstaffel gelassen. So seien die Pferde zu groß gewesen, reitende Polizisten hätten im Streifendienst nicht so ohne weitere Hilfsmittel absteigen können und deshalb Hilfspolizisten bei Fuße gebraucht.