Der schwere Sturz des Speed-Spezialisten in Wengen sorgte im Jänner 2024 für viel Aufregung. Kilde flog im Ziel-S ab und rutschte ins Fangnetz. Dabei zog sich der Norweger eine tiefe Schnittwunde am Oberschenkel sowie eine Schulterverletzung zu. Die lädierte Schulter machte Kilde zuletzt auch das Leben schwer, die Bewegungsfreiheit ist nach wie vor eingeschränkt.
Trotzdem will es der 33-Jährige noch einmal wissen, wie er nun am Dienstag bestätigte. "Es waren ein paar gute Tage in Innsbruck. Nun geht es nach Copper Mountain", so der Gesamtweltcupsieger der Saison 2019/20. In Innsbruck absolvierte Kilde seine Reha, in Copper Mountain folgt nun intensives Schneetraining.
"Es ist verrückt zu sagen, dass es nur noch 30 Tage bis zur ersten Abfahrt in Beaver Creek sind. Das nächste Monat wird entscheiden, ob ich dort dabei sein werde", betonte der Norweger nun. Ein Start auf der "Birds of Prey"-Piste, wo eine Doppel-Abfahrt und ein Super-G auf dem Programm steht (4. bis 6. Dezember) scheint aber durchaus realistisch zu sein. "Ja, es ist möglich, denn ich fühle mich physisch und psychisch gut in Form", so Kilde. Den Super-G und den Riesentorlauf in Copper Mountain (27. und 28.11.) wird der Ski-Star aber noch auslassen.
Gleichzeitig gab Kilde einen Einblick in sein Seelenleben. Er sei in ein Loch gefallen, "ich hatte auch den Sinn in meinem Leben verloren, denn ich wusste ja nicht, ob ich jemals wieder Ski fahren kann", schilderte der Verlobte von Ski-Queen Mikaela Shiffrin weiter. Bei den Schneetrainings in Übersee müsse sich nach Läufen in Zermatt und Sölden aber noch zeigen, ob er bereit sei. "Die Frage ist: Kann ich noch den Speed bringen? Kann ich mit dem Druck umgehen?“, erklärte Kilde.
Letztendlich sei erst im letzten Winter der unbedingt Wille zurückgekehrt, sein Comeback im Ski-Weltcup mit vollstem Einsatz anzugehen. "Ich wollte vor allem mein altes Leben und meinen früheren Lifestyle zurück", so Kilde.
