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Kims "Beauty" klatscht für USA, riskiert ihren Kopf

Nordkorea schickte eine Cheerleader-Armee zu Olympia. Mit Applaus für die USA riskierte eine der 200 Damen womöglich ihr Leben.

Heute Redaktion
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Die nordkoreanische "Army of Beauties" sorgte bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang schon für jede Menge Aufsehen. Diktator Kim Jong-un entsandte 200 Frauen, um die Athleten im Nachbarland Südkorea zu unterstützen. Lautstarke Sprechchöre, einstudierte Choreografien und ihre disziplinierte Synchronität – die Bilder der "Armee" gingen um die Welt.

Klatschen für die USA



Nun schaffte es eine der "Beauties", sich aus der Masse hervorzuheben – ein politisches Statement oder heikles Missgeschick?

Als das US-amerikanische Eiskunstlauf-Paar Alexa Scimeca-Knierim und Chris Knierim an den Start ging, saßen 199 Nordkoreanerinnen mucksmäuschenstill auf der Tribüne, die Hände auf dem Schoß abgelegt. Kein Wunder: Der Konflikt zwischen den USA und Nordkorea schaukelte sich in den vergangenen Monaten immer mehr auf. Zwischen US-Präsident Donald Trump und Kim Jong-un herrscht ein Krieg der Worte.

Eine Cheerleaderin tanzte aus der Reihe. Ausgerechnet bei der Vorstellung der Nordamerikaner applaudierte sie. Ihre Sitznachbarin reagierte entsetzt, stieß sie energisch mit dem Ellbogen an, um sie auf ihren Affront aufmerksam zu machen.

Aus gutem Grund. Alternative politische Sichtweisen und Meinungen werden in Nordkorea nicht geduldet. Mit Andersdenkenden wird nicht zimperlich umgegangen. Immer wieder gibt es Berichte über Straflager und Exekutionen. So kostete beispielsweise 2016 die "schlechte Sitzhaltung" dem damaligen Vize-Regierungschef Kim Yong Jin den Kopf – er wurde Berichten zufolge hingerichtet.

Mit dem Klatschen an falscher Stelle riskierte die Olympia-Cheerleaderin also buchstäblich Kopf und Kragen. (SeK)