Sport

Kirchgasser rast zu Silber - Gold für "Wunderkind"

Heute Redaktion
Teilen

Michaela Kirchgasser holte dank einer fulminaten Aufholjagd im zweiten Durchgang WM-Silber im Slalom in Schladming. Gold ging an die erst 17-jährige Mikaela Shiffrin (USA). Frida Hansdotter (SWE) musste sich trotz Bestzeit im ersten Lauf mit Bronze begnügen.

0,22 Sekunden fehlten "Kirchi" am Ende zur Goldmedaille. Doch die Freude über Silber ist bei der Filzmoserin riesig. Tränen schossen ihr ins Gesicht, als feststand, dass sie am Podium stehen würde. Als "Nervenbündel" war sie verschrien, jetzt hat die 27-Jährige endlich ihre erste Einzelmedaille. Nach Gold im Teambewerb ist Kirchgasser nun die erfolgreichste ÖSV-Athletin dieser Ski-WM.

Dass es nicht zu Gold reichte, lag am ersten Lauf, den sie nur auf Rang sechs beendete. Im zweiten Lauf hatte sie auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Als ihr eine Stange auf den Kopf knallte, verschob sich ihre Skibrille. Dennoch gelang ihr die zweitbeste Laufzeit, die die Grundlage für ihre Aufholjagd sein sollte.

"Habe hart und lange darum gekämpft"

"Ich freu mich einfach so. Und ich muss immer alles rauslassen, Freude, Wut, Zorn. Diesmal war es zum Glück Freude", meinte die Lokalmatadorin, deren Heimat Filzmoos nur eine halbe Autostunde entfernt ist. "Ich spüre die Anteilnahme, das lässt Silber sehr golden glänzen. Ich spüre, dass die Leute es mir vergönnen. Ich vergönne es mir auch, ich habe hart und lange darum gekämpft. Die Silberne ist eine große Erleichterung", sagte Kirchgasser nach der Zeremonie als Gast im ORF-Studio.

Ganz ohne Zwischenfall blieb das Rennen nicht: "Ich hab' gleich zwei Stangen voll auf den Helm bekommen. Anscheinend geht es bei mir nicht ohne solche Aktionen. Ich hab' dann versucht, mich aufs Rennen zu fokussieren. Aber dann ist die erste rote Linie (Zwischenzeit, Anm.) gekommen und es ist richtig laut geworden. Da hab' ich mir gesagt: 'Druck sie runter, gib Vollstoff, erwisch die Spur. Denn nur mit brav runterfahren gewinnst da keine Medaille, da wirst Vierte oder Fünfte.'"

Shiffrin krönte sich mit erst 17 Jahren zur Slalom-Weltmeisterin. Nach dem ersten Lauf war sie noch Dritte, ihr gelang aber eine Traumfahrt im zweiten Durchgang. "Die ewige Zweite", Frida Hansdotter, verbremste sich im Finale und musste sich mit Bronze begnügen.

Schild bei Comeback Neunte

Ein hervorragendes Comeback feierte Marlies Schild, 58 Tage nach ihrer schweren Knieverletzung. Als zweitbeste Österreicherin kam sie ins Ziel und belegte den neunten Platz.

Endstand beim WM-Slalom:

1. Mikaela Shiffrin (USA) 1:39,85 Min.

2. Michaela Kirchgasser (AUT) +0,22 Sek.

3. Frida Hansdotter (SWE) +0,26

4. Tanja Poutiainen (FIN) +0,61

5. Tina Maze (SLO) +0,76

Weiter:

9. Marlies Schild (AUT) +1,58

10. Kathrin Zettel (AUT) +1,67

12. Bernadette Schild (AUT) +1,81

15. Nicole Hosp (AUT) +2,05

Alle Stimmen zum Rennen sowie den Live-Ticker zum Nachlesen finden Sie auf der nächsten Seite...