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Kitz-Held Dreßen siegte für seinen toten Vater

Die traurige Geschichte des Kitzbühel-Abfahrtssiegers! Thomas Dreßen verlor viel zu früh seinen Papa. Auf dem Helm gedenkt er ihm.

Heute Redaktion
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"Von klein auf träumt man davon, hier einmal zu gewinnen. Es ist einfach nur ein Wahnsinn", strahlte ein überraschter Thomas Dreßen am Samstag nach seinem Abfahrtssieg in Kitzbühel. Als erster Deutscher nach Sepp Ferstl 1979 gewann der 24-Jährige die legendäre Abfahrt auf der Streif.

Ein Deutscher gewinnt in Kitzbühel - eigentlich die Höchststrafe für die Heim-Fans. Dreßen macht es den Österreichern aber leicht, sich mit dem Sieger aus dem Nachbarland mitzufreuen. Mit erfrischender Ehrlichkeit sammelt er in den Siegerinterviews kräftig Sympathiepunkte.

Vater starb bei Sölden-Seilbahnunglück

Das Schicksal meinte es nicht immer gut mit Dreßen. Mit Österreich verbindet der junge Abfahrts-Star auch die größte Tragödie seines Lebens. Im Herbst 2005 verlor er seinen Vater Dirk Dreßen unter tragischen Umständen. Dreßen senior, erst Biathlet, dann Alpin-Coach, war mit einer Schülergruppe beim Training in Sölden, als ein tragisches Seilbahnunglück passierte. Ein Lasten-Hubschrauber verlor einen 750 Kilogramm schweren Betonbehälter direkt über der Seilbahn. Dieser traf die Gondel, in der Dreßen saß. Neun Menschen starben beim Unglück.

"Ich fahre für meinen Vater"

"Ich fahre ja nicht nur für mich, sondern auch für meinen Vater", hatte Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen deshalb im Vorjahr gesagt. Das Drama in Sölden sei ein Teil seines Ichs. Er hoffe, dass der Vater seine Erfolge im Himmel mitbekomme.

Bei den Abfahrten seines Sohnes fährt Dirk Dreßen seitdem immer mit. Die Nummer 44 auf der linken Seite des Helmes von Dreßen erinnert an den verstorbenen Vater. Die beiden Vierer stehen für jeweils für den vierten Buchstaben des Alphabets, die Initialen seines Vaters Dirk Dreßen.

(Heute Sport)