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"Kitzloch"-Chef droht Kabarett-Star mit Klage

Auf Facebook hatte Kabarettist Markus Koschuh das "Kitzloch" als "Corona-Superspreader-Hotspot" bezeichnet. 

Amra Duric
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"Kitzloch"-Chef Bernhard Zangerl schickte Kabarettist Markus Koschuh einen Anwaltsbrief. Seine Antwort: "Wertes Kitzloch, klage mich."
"Kitzloch"-Chef Bernhard Zangerl schickte Kabarettist Markus Koschuh einen Anwaltsbrief. Seine Antwort: "Wertes Kitzloch, klage mich."
Picturedesk/Markus Koschuh/Kitzloch

Derzeit hat "Kitzloch"-Chef Bernhard Zangerl nicht viel zu Lachen. Bei zwei von insgesamt vier Corona-positiven Mitarbeitern wurde Omikron nachgewiesen. Die Ischgler Aprés-Ski-Bar musste daraufhin kurzzeitig schließen. Die Aufregung um sein infiziertes Personal kann Zangerl nicht nachvollziehen. "Es wird immer jemanden geben, der positiv ist. Das Virus gehört zu unserem Leben dazu", erklärt der 27-Jährige im Gespräch mit "Heute". Wenige Tage später regt sich Zangerl nun doch auf. Grund dafür ist ein Facebook-Posting des Kabarettisten Markus Koschuh.

Kabarettist soll 1.500 Euro zahlen

Der Comedian hatte am 27. Dezember auf seiner Facebook-Seite geschrieben: "Im Ischgler Corona-Superspreader-Hotspot "Kitzloch" schert man sich offenbar einen Dreck um die vorgeschriebene Gästeregistrierung. Anders ist ein öffentlicher Aufruf nach dem positiven Test eines Kellners (na? Wissts noch? Siehe März 2020?) nicht zu erklären. Danke, ihr Kitzlöcher. Was sollen sich Gastrobetriebe denken, die tun, was aktuell halt einfach getan werden muss? Gäste registrieren? Was sollen sich Gäste von Gastrobetriebe denken, die tun, was aktuell halt einfach getan werden muss? Sich registrieren lassen? Was denkt ihr Kitzöcher euch eigentlich dabei? Denkt ihr überhaupt manchmal an anderes außer Geld?"

Als Antwort auf das Facebook-Posting schickte Zangerl dem Kabarettisten ein weniger lustiges Anwaltsschreiben. Der "Kitzloch"-Chef verlangt von Koschuh, dass das Posting gelöscht wird und er weitere "kreditschädigende Äußerungen" unterlässt. Zudem werden dem Comedian 1.500 Euro für die Anwaltskosten in Rechnung gestellt. Zangerl will sich durch die juristischen Schritte "keine Unwahrheiten" gefallen lassen. Die Registrierung der Gäste sei in seinem Lokal wie vorgeschrieben durchgeführt worden.

"Wertes Kitzloch, klage mich"

Gefallen lassen will sich auch Koschuh nichts. Der Comedian kommentierte den Anwaltsbrief auf Facebook und erklärte, dass er die Kosten nicht zahlen werde. "Mit knapp 1.500,- und der Löschung des Beitrags könnte die Klage abgewendet werden. Nix da. warum: Ich habe bei einer meiner Kabarettveranstaltungen selbst eine (nachträglich) Corona-positiv getestete Besucherin gehabt. Die zuständige Amtsärztin der Bezirkshauptmannschaft rief mich an, dass sie einen Öffentlichen Aufruf starten müsse", so Koschuh.

Den öffentlichen Aufruf habe es laut dem 45-Jährigen dann aber doch nicht gebraucht. "Als ich ihr gesagt habe, dass wir alle unsere Hausaufgaben gemacht haben und von ausnahmslos jedem Besucher Name, Telefonnummer und E-mail-Adresse haben und auch exakt wissen, wer wo gesessen ist und sie uns nur sagen müsse, welchen Umkreis der Besucher dies betreffe und sie die Daten umgehend erhält, brauchte es keinen öffentlichen Aufruf und einige Personen müssten in Quarantäne. Ich selbst nämlich auch (…) Wertes Kitzloch, klage mich. Und falls die Gerichte festlegen, dass ich nicht rechtens gehandelt habe, entschuldige ich mich natürlich. Ich bin ja kein Politiker, der sich nicht entschuldigen kann."

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