Klage! Google muss Millionen an einen Mann zahlen

Google wurde am 13. Juni dazu verurteilt, fünf Milliarden mexikanischer Pesos, umgerechnet 245 Millionen Dollar an den Anwalt Ulrich Richter Morales, seine Frau und ihre gemeinsame Firma zu zahlen, wie das US-Unternehmen in einer kurzen Erklärung gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte.
Erneute Verurteilung
Google wird beschuldigt, "die Verbreitung eines Blogs geduldet und ermöglicht zu haben", der dem Ruf des Anwalts geschadet haben soll. "Wir bedauern die erneute Verurteilung im Berufungsverfahren durch ein Zivilgericht in Mexiko-Stadt, die wir als willkürlich, übertrieben und unbegründet ansehen", fügte Google hinzu. Der Konzern wolle sich verteidigen, da das Urteil das Recht auf freie Meinungsäußerung und andere grundlegende Prinzipien verletze. Der Fall werde nun bis an den obersten Gerichtshof weitergezogen.
Geldwäsche und Dokumentenfälschung
Der Kläger beschuldigt Google, die Verbreitung eines Blogs ermöglicht zu haben, laut welchem der Anwalt in mutmaßliche Straftaten wie Geldwäsche, Einflusshandel und Dokumentenfälschung verwickelt sei.
"Ich bin sprachlos. Danke", kommentierte der Anwalt, der mehrere Bücher über Bürgerrechte verfasst hat, eines davon mit dem Titel: "Digitaler Bürger. Fake News und Post-Wahrheit im Internetzeitalter". Morales’ Richter behauptet, dass er bei Google die Entfernung des Blogs schon 2015 beantragt habe. Er klagte daraufhin auf Schadenersatz wegen Rufschädigung und gewann bereits in erster Instanz.
Youtube, Google
Google sah sich bereits mit zahlreichen weiteren Klagen dieser Art in anderen Ländern konfrontiert. Ein australisches Bundesgericht ordnete Anfang Juni an, dass der Internetriese über 490.000 Dollar an einen australischen Politiker zahlen muss, der sich in Videos eines Komikers, die auf YouTube, das Google gehört, gehostet wurden, verunglimpft fühlte.