Sport

Klage? Jukic-Berufung gegen Sperre abgelehnt

Heute Redaktion
14.09.2021, 16:16

Die am 29. August verlautbarte Sperre gegen Schwimm-Ass Dinko Jukic bleibt aufrecht. Die Delegierten der österreichischen Schwimmvereine haben sich am Verbandstag des österreichischen Schwimmverbandes mit überwältigender Mehrheit gegen die Aufhebung des einjährigen Wettkampfverbots für den 23-Jährigen ausgesprochen.

Die am 29. August verlautbarte mit überwältigender Mehrheit gegen die Aufhebung des einjährigen Wettkampfverbots für den 23-Jährigen ausgesprochen.

Sein Anwalt Thomas Krankl hatte für diesen Fall die Einbringung einer Klage angekündigt. Jukic kann nach derzeitigen Stand erst nach dem 23. Juni 2013 wieder an Wettkämpfen teilnehmen.

Von 131 abgegebenen Stimmen waren nur 10 pro Jukic, gegen ihn 101. Dazu gab es 20 Stimmenthaltungen. Vertreter für acht Stimmen hatten den Verbandstag zum Zeitpunkt der Abstimmung schon verlassen gehabt. Jukic selbst war nicht erschienen. In einer weit mehr als einstündigen Diskussion gab es Wortmeldungen von seiner Seite wie auch von etlichen Vereinsvertretern. Während sich viele teilweise mit drastischen Worten gegen Jukic wandten, versuchte Krankl fast schon leidenschaftlich eine Sperre seines Mandanten abzuwenden.

"Heben sie die Sperre auf und fördern sie damit den österreichischen Schwimmsport", sagte der Jurist. "Ich werde mich auch dafür einsetzen, dass sich Dinko Jukic künftig etwas zurücknimmt." Teilweise fand er bei seinem Auditorium auch Gehör, es wurde der Mittelweg der Reduzierung der Strafe angeregt. Krankl ging auf diesen Kompromiss nicht ein, was den davor gewählten OSV-Präsidenten Christian Meidlinger wunderte. "Einige haben ihm den Antrag der Reduzierung in den Mund gelegt."

"Jukic schwimmt nicht für Österreich, er schwimmt für Jukic"

Die Aussagen gegen Jukic fielen mehrheitlich überraschend hart aus. "Der Schaden, den Dinko Jukic mit seinem Verhalten angerichtet hat, ist viel größer als der Nutzen, den er mit dem vierten Platz bei Olympia gebracht hat. Der Verband war wochenlang in den Zeitungen, da werden wir noch lange daran zu knabbern haben", meinte ein Vereinsvertreter und eine weibliche Delegierte fügte an: "Herr Jukic hat noch jede Hand, die ihn gefüttert hat, gebissen und dann noch abgesägt."

Speziell mutete der Applaus nach einer Aussage an, wonach es schade sei, dass Paul Schauer nicht doch zu einer dritten Amtszeit angetreten ist. "Denn dann hätten wir keinen Fall Jukic mehr. Dann hätte er nämlich wie angekündigt mit dem Schwimmen aufgehört", hieß es. "Lassen wir ihn doch zehn Monate trainieren und dann soll er noch stärker zurückkommen." Erich Maglock, Präsident des niederösterreichischen Schwimmverbands: "Jukic schwimmt nicht für Österreich, er schwimmt für Jukic."

Jukic-Anwalt droht Schwimmverband

Ausgerechnet der von Jukic am 27. Mai bei der Debrecen-EM beleidigte Vizepräsident Helmut Tröbitsch lenkte ein bisschen ein. "Wenn Dinko Jukic die Möglichkeit gewählt hätte, die wir ihm geboten haben, sich zu entschuldigen, wäre es kein Fall für den Verbandstag gewesen", sagte er. Hingegen sprachen sich auch bei der Debrecen-EM anwesend gewesene Trainer für die Jukic-Sperre aus.

Krankl zeigte sich jedenfalls danach relativ unbeeindruckt. "Ich gehe davon aus, dass wir sehr gute Chancen haben, zu gewinnen", meinte er in Bezug auf die angekündigte Klage. Der Anwalt ging davon aus, dass ihn Jukic mit dem Setzen dieses Schritts noch am Wochenende betrauen werde. "Das wird jetzt so sein, dass die Sache noch weiter in den Medien ist. Da kommt sehr viel auf den Verband zu."