Die globalen Naturkatastrophenschäden werden in diesem Jahr nach Einschätzung des weltgrößten Rückversicherers Munich Re erneut die Schwelle von 100 Milliarden Euro überschreiten. In dieser Summe sind allerdings nur die versicherten Schäden enthalten.
Das dritte Quartal sei von Naturkatastrophen sehr stark betroffen gewesen, sagte Finanzvorstand Christoph Jurecka. Als Beispiel nannte er den Hurrikan "Helene", der Ende September Verwüstungen in Kuba, Mexiko und mehreren US-Bundesstaaten angerichtet hatte.
Allerdings: Die volkswirtschaftlichen Gesamtschäden rund um den Globus sind alljährlich noch sehr viel höher, da viele Privateigentümer und Unternehmen ihre Gebäude und andere Werte nicht gegen Naturkatastrophen versichert haben.
Die "Versicherungsdichte" ist in vielen asiatischen Ländern vergleichsweise niedrig, in den USA jedoch hoch, sodass die Hurrikans dort häufig sehr hohe versicherte Schäden nach sich ziehen.
Die Munich Re selbst verbuchte allein im dritten Quartal Großschäden von 1,6 Milliarden Euro, unter anderem wegen "Helene". Dennoch ist es nach Jureckas Worten "fast eine Selbstverständlichkeit", dass das Unternehmen sein Gewinnziel von fünf Milliarden Euro übertreffen wird.
Nach den ersten neun Monaten belief sich der Nettogewinn bereits auf 4,7 Milliarden Euro. Die Nachfrage nach Versicherungsschutz bleibe global hoch, sagte Jurecka.
Die bisher teuerste Naturkatastrophe in Österreich war das Hochwasser im September 2024. Dieses Extremwetterereignis verursachte Schäden in Höhe von bis zu 700 Millionen Euro. Es übertraf damit das Hochwasser von 2002, bei dem die Versicherungen Zahlungen von etwa 400 Millionen Euro leisteten.
Einzelne Extremereignisse lassen sich meist nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen. Fakt ist laut Weltklimarat: Durch die Klimakrise werden kostspielige Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Überschwemmungen und Stürme häufiger und intensiver.
