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Klitschko-Geständnis: "Habe Boxen nie geliebt"

Wladimir Klitschko ist eine echte Box-Legende. Doch nun packt der 42-Jährige aus: "Ich war der Loser der Klitschko-Brüder."

Heute Redaktion
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Wladimir Klitschko bestritt in seiner Box-Karriere 69 Prof-Kämpfe, feierte 64 Siege (53 davon durch K. o.). Mit einer Niederlage gegen Anthony Joshua trat der Ukrainer im April 2017 aus dem Boxring ab, da hatte er schon längst den Status einer Legende.

Doch nun legte der 42-Jährige ein Geständnis ab. "Ich habe Boxen nie geliebt. Ich habe die Rolle eines Profi-Boxers eingenommen. Ich bin kein geborener Boxer", erklärte der jüngere Klitschko-Bruder gegenüber t-online.de.

"Sowjetunion eine Art Käfig"

Boxen sei die beste Möglichkeit gewesen, um seine Heimat verlassen zu können. "Ich war in der Sowjetunion in einer Art Käfig. Reisen war unmöglich, außer, wenn du Politiker warst. Oder Sportler."

Erst die Zusammenarbeit mit der Boxtrainer-Legende Emanuel Steward veränderte die Sichtweise von "Dr. Steelhammer": "Er hat mir die Liebe zum Boxen vermittelt, weil er mir gezeigt hat, dass es um mehr geht, als nur ums Draufhauen."

"Der Loser der Klitschkos"

So war auch die Rivalität mit seinem Bruder Vitali, der 45 seiner 47 Kämpfe gewann, belastend. "Er ist ein geborener Boxer. Ich wurde zu einem gemacht", so der Ukrainer, der sich an die Jahre 2003 und 2004 nur ungern erinnert. Er verlor gegen Corrie Sanders und Lamon Brewster. "Ich war der Champion. Und dann kamen zwei Niederlagen in einem Jahr. Ich war am Boden zerstört. Ich war der Loser der Klitschko-Brüder."

Da hatte ihm der fünf Jahre ältere Vitali geraten, mit dem Boxsport aufzuhören. "Du bist fertig", hatte er zu Wladimir gesagt. Doch er machte weiter. "Es war eine innere Überzeugung, obwohl ich nichts mehr hatte. Ich war eigentlich am Ende." Klitschko boxte sich aus der Krise heraus. Es folgten zwölf Jahre als Nummer eins. (wem)