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Klitschko knockte seinen 50. Gegner aus

Heute Redaktion
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Bild: Kai Pfaffenbach / Reuters

Wladimir Klitschko bleibt Boxweltmeister der Verbände WBO, IBF und WBA. Der 35 Jahre alte Ukrainer bezwang am späten Samstagabend in der deutschen Stadt Düsseldorf den Franzosen Jean-Marc Mormeck durch technisches K.o. in der vierten Runde.

Wladimir Klitschko hat Samstagnacht in Düsseldorf seinen Ruf als derzeit weltbester Schwergewichtsboxer eindrucksvoll untermauert. Der 35-jährige Ukrainer machte vor 50.000 Zuschauern in der ausverkauften, überdachten Fußball-Arena mit dem erschreckend schwachen Herausforderer Jean-Marc Mormeck kurzen Prozess.

Der um 17 Zentimeter kleinere und 13 Kilogramm leichtere Franzose wurde von "Dr. Steelhammer" bereits in Runde zwei erstmals auf die Bretter geschickt und nach nur 1:12 Minuten der vierten Runde endgültig ausgeknockt. Der 1,98 Meter große und 111 Kilogramm schwere Klitschko verteidigte mit seinem bereits 50. K.o.-Triumph im 60. Profikampf (57 Siege, 3 Niederlagen) seine WM-Titel nach WBA-, IBF-, WBO- und IBO-Version erfolgreich.

"Ich habe den Kampf dominiert und mich gut verhalten", betonte der "Super-Champion" nach dem extrem einseitigen Duell gegen den 39-jährigen Ex-Weltmeister im Cruisergewicht, der von der ersten Sekunde weg an das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange erinnerte und nicht den Funken einer Chance hatte.

"Einfach erbärmlich"

Mormeck, lautstark als Stolz der "Grande Nation" angekündigt, entpuppte sich damit vor den Augen von Frankreichs Schauspiellegenden Jean-Paul Belmondo und Jean Reno, die den nur etwas mehr als zehn Minuten dauernden Fight am Ring mitverfolgten, als großer Reinfall. "Der hat heute total versagt. Das war eine Hinrichtung, einfach erbärmlich", lautete der treffende Kommentar von Ex-Europameister Luan Krasniqi. Frankreich muss damit weiter auf einen Box-Weltmeister in der Königsklasse warten.

Deutschlands legendärer Boxtrainer Ulli Wegener hatte das schnelle Ende von Mormeck prophezeit. "Die Klitschkos haben so starke Bauchmuskeln, weil sie sich über die Gegner kaputt lachen", hatte der Ostdeutsche vor dem Fight zu Protokoll gegeben. Für den TV-Privatsender RTL war der Kurzauftritt von Klitschko trotzdem ein voller Erfolg: 12,26 Millionen deutsche Boxfans verfolgten kurz vor Mitternacht die spektakulär inszenierte Liveübertragung, das entsprach einem Marktanteil von 50,3 Prozent.

Klitschko gegen Haye

RTL hofft nun, dass der 40-jährige WBC-Weltmeister Witali Klitschko im Juni gegen den Briten David Haye boxt. Der 31-jährige Ex-Weltmeister im Cruisergewicht hatte sich vor dem Samstag-Fight von Wladimir, dem er im Vorjahr klar nach Punkten unterlegen war, via TV aus seiner Heimatstadt London gemeldet und sein brennendes Verlangen kundgetan, gegen den älteren der Klitschko-Brüder boxen zu wollen.

Haye hatte zuletzt vor zwei Wochen für Schlagzeilen gesorgt, als er mit seinem Landsmann Dereck Chisora nach dessen Punkteniederlage gegen Witali Klitschko bei der Pressekonferenz in München aneinandergeraten war. Der im Moment an einer Schulterverletzung laborierende Witali Klitschko signalisierte seine Bereitschaft zum Duell mit Haye, betonte aber gleichzeitig, dass der Brite derzeit noch eine völlig überzogene Gage fordere. Neben zwei Millionen Pfund Antrittsbörse (2,4 Mio. Euro) fordert sein Management auch 50 Prozent der Pay-TV-Einnahmen aus dem Fight.

Wladimir Klitschko muss sich mit solchen Problemen nicht herumschlagen. Er absolviert seinen nächsten Auftritt am 7. oder 14. Juli mit der IBF-Titel-Pflichtverteidigung gegen den US-Profi Tony Thompson, den er schon einmal k.o. geschlagen hat.

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