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Klub-Boss: "Lastwagen, die Tote transportieren"

Massimo Cellino will wegen des Coronavirus den Meisterschaft-Abbruch. Er droht sogar mit dem Rückzug seines Teams.

Heute Redaktion
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Brescia-Boss Massimo Cellino 2019 bei der Vorstellung des ehemaligen Top-Stars Mario Balotelli.
Brescia-Boss Massimo Cellino 2019 bei der Vorstellung des ehemaligen Top-Stars Mario Balotelli.
Bild: imago images

"Diese Saison macht keinen Sinn mehr." Das sagt der Präsident des italienischen Erstliga-Vereins Brescia Calcio, Massimo Cellino, der Zeitung "La Gazzetta dello Sport". Cellino hat eine klare Meinung, sagt er doch auch: "Gebe eher auf, als jemanden aufs Feld zu schicken."

Damit hat sich der 63-jährige Präsident eindeutig gegen die Wiederaufnahme der Serie-A-Spiele im Juni ausgesprochen. Dieser Plan der Uefa sei "nicht machbar und unverantwortlich", sagt Cellino der Zeitung weiter. "Das Geschäftsjahr und die Verträge enden am 30. Juni."

"Ich bin in Brescia"

Die Lombardei, und dort die Provinzen Brescia und Bergamo, ist weltweit eines der am schlimmsten vom Coronavirus betroffenen Gebiete. Aus Respekt vor den Bürgern der Stadt und ihren durch das Virus getöteten Angehörigen wolle er mit seiner Mannschaft nicht antreten. Cellino sagt: "Wir haben hier Lastwagen, die Tote transportieren. Wir sind im Zentrum der Epidemie."

Nachdem Italiens Regierung am Mittwoch Maßnahmen wie Ausgangssperren bis zum 13. April verlängert hatte, hatte der italienische Fußballverband (FIGC) seine Hoffnung wiederholt, Ende Mai wieder zu starten. Die Serie A war am 9. März mit noch zwölf verbleibenden Spieltagen unterbrochen worden.

Brescia ist vom Abstieg bedroht

Für Freitag sei ein Treffen von 20 Spitzenvereine geplant. Er erwarte aber "das übliche Durcheinander", sagte Cellino, dessen Klub vom Abstieg bedroht ist. Er findet, die meisten Vereinspräsidenten kümmerten sich nicht um die Gesundheit, sondern nur um ihre eigenen Interessen.