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Klub-Präsident Krammer: "Sonst stirbt Rapid aus"

Heute Redaktion
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Im November endet die Amtszeit von Rapid-Präsident Michael Krammer. Den Vorwurf, beim Klub hinterlasse er zu viel "Remmidemmi", lässt er nicht gelten.

Michael Krammer trat vor sechs Jahren an, um Rapid zu modernisieren und sportlich in die Top 50 Europas zu führen. Das erste Ziel ist dem erfolgreichen Manager gelungen, das zweite nicht.

Aus diesem Grund muss sich der 58-Jährige mitunter den Vorwurf gefallen lassen, zu sehr aufs Business, aber zu wenig auf die Kampfmannschaft geachtet zu haben. Die Liga-Ergebnisse hielten mit den Präsentationen neuer Sponsoren und Aktionen oft nicht Schritt.

"Remmidemmi" ist nötig

Im Podcast "1899fm.net" nimmt Krammer drei Monate vor dem Ende seiner Amtszeit Stellung. Er betont, wie wichtig es sei, neue Mitglieder und Fans zu gewinnen.

"Wie viele Zuschauer hätten wir, wenn wir das ganze Remmidemmi drumherum nicht machen würden", fragt der Klub-Boss. "Hätten wir dann so viele wie in den 90er-Jahren, als wir vor 3.000 Leuten gespielt haben?"

Krammer weiter: "Wenn wir die Käfigtour, Jugendtage im Stadion, Einladungen von Schülergruppen, um Rapid zu erleben, nicht machen, dann stirbt Rapid aus."

Kinder werden nicht mit Rapid sozialisiert

Der grün-weiße Präsident erklärt die düstere Prognose anhand einer Statistik. "30 Prozent der Kinder in Wien haben Migrationshintergrund. Die werden von ihren Vätern nicht mit Rapid sozialisiert, sondern mit Roter Stern Belgrad, Fenerbahce, Dinamo Zagreb und so weiter. Daher müssen wir ihnen Rapid näherbringen – sonst gibt es Rapid nicht mehr. Nur weil wir diese Aktionen machen, haben wir bei den 16- bis 29-Jährigen 38 Prozent Rapid-Anhänger. Die Austria hat zwei Prozent", sagt Krammer. "Wir müssen Aktionen setzen, sonst gibt es keinen Fan-Nachwuchs."

Im Finish seiner Ära will Krammer jedenfalls auch sportlich noch einmal Vollgas geben. "Bis zum Ende der Transferperiode geht es um die Zusammenstellung des finalen Kaders – mit möglichen Abgängen und Zugängen. Da wird sich in den nächsten Tagen wohl noch einiges tun. Dann gilt es, Zoran Barisic zu unterstützen und die sportliche Struktur so herzustellen, wie er sie gerne hätte." (ee)