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Klub-WM-Triumph krönt Bayern-Rekordjahr

Heute Redaktion
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Der FC Bayern hat ein Jahr der Superlative mit dem fünften Titelgewinn gekrönt. Nach einem ungefährdeten 2:0 im Finale der Club-WM gegen Raja Casablanca durften die Münchner noch einmal in Feierlaune verfallen. Der DFB-Pokal, die Meisterschale, die Champions-League-Trophäe, der europäische Supercup und der neu hinzugekommene Weltpokal wurden in Marrakesch auf dem Festbankett präsentiert

,   die Meisterschale  , die Champions-League-Trophäe, der europäische Supercup und der neu hinzugekommene Weltpokal wurden in Marrakesch auf dem Festbankett präsentiert.

"Das war ein extrem spektakuläres Jahr, das wir erleben durften", schwärmte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge auf der Bühne zwischen den "ganzen Gold- und Silberwaren". Auf den Tag genau 37 Jahre nach dem ersten Sieg im Weltpokal ließen die Bayern in Marrakesch von Beginn an keinen Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen, feierten den 50. Pflichtspielerfolg des Jahres und staubten ein verfrühtes Weihnachtsgeld in Höhe von 3,65 Millionen Euro ab.

Dante (7.) und Thiago (22.) schossen eine rasche Führung heraus, David Alaba legte dabei das 2:0 mit einem seiner energischen Vorstöße auf. Die "Süddeutsche Zeitung" über Österreichs Sportler des Jahres: "Verwaltete die linke Seite abgesehen von einem Schlummermoment kurz vor Schluss mit aller Abgeklärtheit und führte seine orangen Treter spazieren."

Sieg gegen überforderte Gegner

Gegner Casablanca war überfordert und setzte nur vereinzelte Konter. Die Bayern spielten den Erfolg trocken und ohne große Anstrengung über die Zeit, die Stimmung auf den Rängen flachte deshalb merklich ab. Vor der Partie hatten die Heimfans den marokkanischen König Mohammed VI. noch überschwänglich begrüßt. Der Herrscher ließ sich von Kapitän Philipp Lahm die Bayern-Spieler einzeln vorstellen.

Nach der Partie durfte Pep Guardiola jedem Spieler gratulieren. Für den spanischen Starcoach, der die Trophäe schon zweimal mit dem FC Barcelona gewonnen hatte, war es der zweite Titel mit dem neuen Club nach Europas Supercup. "Jetzt legen wir eine zweiwöchige Pause ein, dann kommen wir zurück, um die kommenden Herausforderungen in Angriff zu nehmen", blickte der Perfektionist schon wieder in die Zukunft.

"Titel gehört mehr Heynckes als mir"

Wie Guardiola weiter betonte, sei der Titel auch mehr seinem Vorgänger Heynckes zu verdanken. "Dies gehört mehr Jupp und seinem Team als meinem", meinte der Katalane. Rummenigge sah dies ein wenig anders. "Es ist unheimlich schwer nach einem Triple noch einen oben draufzusetzen. Aber es ist noch ein Stück höher gegangen. Pep ist ein Mann, der die Qualitäten nochmal gesteigert hat", erklärte der Vorstandschef in seiner Bankettansprache.

Und Guardiola will noch mehr - das sollte der Konkurrenz Sorge bereiten. "Er ist viel kritischer als ich. Er sagt immer, ich bin nicht zufrieden. Jede Woche sagt er, was wir verbessern müssen", schwärmte Sportvorstand Matthias Sammer von dem "Genius".

Nach Punkteverlusten der Gegner sind Bayern kaum zu stoppen

National sind die Münchner unter dem Spanier nach den jüngsten Bundesliga- schon vor der Rückrunde kaum noch einzuholen. "Ein absolut schöner Samstag", meinte Lahm mit Blick auf die Liga-Spiele in der Heimat. Dort herrschte vor allem bei der Konkurrenz in Dortmund nach dem 1:2 gegen Hertha BSC Missstimmung.

Schließlich kassierte der BVB erstmals seit April 2000 drei Heimniederlagen in Serie. Der ungewohnt kleinlaute Trainer Jürgen Klopp wiegte sich angesichts zwölf Punkten Rückstand auf den Tabellenführer in Zweckoptimismus: "In mir wächst die Zuversicht, dass wir die richtigen Schlüsse ziehen. Dann kann das Scheiß-Ende von 2013 ein Super-Anfang für 2014 gewesen sein."

Beckenbauer: "Besser als meine Generation"

Franz Beckenbauer hat die Club-Weltmeister des FC Bayern geadelt. Die Fußball-Legende erachtet das aktuelle Team als noch besser als die Goldene Generation der Münchner um den heutigen Ehrenpräsidenten in den 70er-Jahren. "Die haben heute eine Auswahl von über 20 Spielern, du kannst da jeden problemlos ersetzen", sagte Beckenbauer in einem Interview der "tz" und dem "Münchner Merkur" (Montag).

Für Beckenbauer stechen Franck Ribery als "der überragende Spieler dieser Saison" und Philipp Lahm als "der beständigste" aus dem Team von Trainer Pep Guardiola heraus. Der als bester Spieler des Turniers ausgezeichnete Ribery hätte nach Meinung Beckenbauers auch die Auszeichnung als Weltfußballer verdient. "Bei so einer Wahl steht die persönliche Leistung im Vordergrund - aber du musst doch auch was gewinnen. Und da hat Franck einfach das meiste vorzuweisen.",,

APA/red