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Klubs sollen Polizei zahlen: "Populistische Forderung"

Heute Redaktion
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Wer soll zukünftig die Polizeieinsätze bei Fußballspielen bezahlen? Die ÖVP möchte die Bundesliga-Klubs zur Kasse bitten. Die Liga wehrt sich jetzt.

Um bei Hochrisikospielen für Sicherheit zu sorgen, muss ein Großaufgebot an Exekutivbeamten aufgeboten werden. Doch wer soll für die Mehrkosten aufkommen?

Einem Vorstoß von niederösterreichischen ÖVP-Klubobmann Klaus Schneeberger und der ÖVP-Staatssekretärin Karoline Edtstadler zufolge sollen die Kosten den Klubs aufgebrummt werden.

Rapid-Kritik

Rapid setzte sich bereits zur Wehr. "Das ist weder kalkulierbar noch finanzierbar. Wo soll unsere Verantwortlichkeit beginnen? Wir können doch nicht jeden Fan von zu Hause abholen und zum Stadion fahren", wies der grün-weiße Vizepräsident Nikolaus Rosenauer die Forderungen in der "Krone" zurück.

"Populistische ForderungF"

Auch die Bundesliga kann die Aufregung nicht verstehen, reagierte ungewohnt scharf. "Diese populistischen Forderungen sind nicht zu Ende gedacht", verweist die Liga auf zahlreiche weitere Events, die betroffen wären. Außerdem spricht sich die Liga "entschieden gegen die pauschalisierte, negative Darstellung von Fußballfans in ganz Österreich aus."

"Wenn Veranstalter den Einsatz von sämtlichen seitens der Behörden vorgeschriebenen Polizeieinsatzkräfte außerhalb des Veranstaltungsbereichs bezahlen müssten, wäre dies mit unvorhersehbaren Konsequenzen für Sportveranstaltungen genauso wie für Konzert- und Festivalveranstalter, oder Ballveranstaltungen wie den Opernball verbunden", argumentiert die Bundesliga.

Schon jetzt Millionen-Beträge

Bereits jetzt tragen die Klubs die Kosten für Einsatzkräfte und Ordnerdienste mit, investieren in die Stadionsicherheit und Infrastruktur.

Dadurch entsteht bereits jetzt für Rapid und die Austria ein Betrag in Millionenhöhe. Außerdem würden die Klubs Steuern und Abgaben im zweistelligen Millionenbereich entrichten. Dazu erfüllen die Klubs im Bereich Nachwuchsarbeit, Gesundheitsprävention und Integration wichtige gesellschaftliche Aufgaben.

Man sei aber zu "fachlichen Gesprächen" weiterhin bereit, so Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer. (wem)