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Knauß über Flitzerin: "Geld in die Hand genommen"

Heute Redaktion
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Hans Knauß zu Gast bei Willkommen Österreich. Rechts Flitzerin Kinsey Wolanski bei ihrem "Auftritt" in Schladming.
Hans Knauß zu Gast bei Willkommen Österreich. Rechts Flitzerin Kinsey Wolanski bei ihrem "Auftritt" in Schladming.
Bild: Screenshot

Ein gut gelaunter Hans Knauß stellte sich dem Komiker-Duo von Willkommen Österreich und scherzte dabei über die Schladming-Flitzerin und wurde erst ernst, als es um den Weltcup und dessen Bosse ging.

Seit 15 Jahren ist Ex-Rennläufer Hans Knauß im ORF als Ski-Experte tätig. Zum dritten Mal war der 48-Jährige am Dienstagabend zu Gast im Latenight-Talk seines Arbeitgebers. Bei "Willkommen Österreich" stellten ihn Christoph Grissemann und Dirk Stermann als den "schönsten Mann Österreichs" vor. Nachsatz: "Keine Goldmedaille, wir nehmen auch schon jeden."

Der Olympia- und WM-Silberne kommentiert die Speedrennen der Ski-Herren im ORF und liefert mit seiner Helmkamera zudem die spektakulären Bilder von der Strecke.

Für "Heute"-Leser ist der launige Steirer der beliebteste seiner Zunft. Stand Mittwochmorgen stimmten mehr als 20.000 User in unserer Umfrage für Knauß. Das sind überwältigende 46,72 Prozent:

Grissemann sprach den quirligen Ski-Analysten auf die aktuellen Quoten an, die "so gut wie nie" seien. Nebenbei erwähnt eine leichte Übertreibung. Bis vor den Kitzrennen Ende Jänner hatte der ORF nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher auch mit deutlich niedrigeren Einschaltquoten im Ski-Weltcup zu kämpfen.

Knauß scherzt über Flitzerin

Knauß nahm die Vorlage des Komikers lieber an und retournierte sie schlagfertig: "Najo, da haben wir schon Geld in die Hand genommen in Schladming, geschaut, dass da eine nackt ins Ziel läuft". Beim Nachtslalom hatte die international bekannte Flitzerin Kinsey Wolanski vergangene Woche für Schlagzeilen gesorgt.

Die 23-Jährige war im Badeanzug ins Ziel gelaufen und hatte dabei sogar die Zeitnehmung beim Italiener Alex Vinatzer zu früh ausgelöst. Der Eklat verschaffte den Veranstaltern auf der Planai jede Menge Publicity.

Knauß, gebürtiger Schladminger: "Immer geht das nicht. Wenn's zu kalt ist, macht das keine." Seine Gastgeber brachten den Namen Lindsey Vonn ins Spiel, die bekanntlich von Richard Lugner nach der Vorstellung als Opernball-Gast einen Korb gegeben hatte. Knauß: "Die wäre perfekt dafür ..."

Harte FIS-Kritik

Wie lange sich der Ex-Rennfahrer noch mit einer Helmkamera in Kitzbühel, Wengen und Co. den Berg runterstürzen werde? "Ich habe nicht vor, mal mit dem Rollator oben zu stehen." Angst sei oft dabei. "Der Körper schreit schön langsam."

Sein Job scheint ihm aber nach wie vor Spaß zu machen. Eine der wenigen Ausnahmen ist der Kombinations-Bewerb. Von den Moderatoren darauf angesprochen, wurde er ernst und zog gegen die FIS-Bosse vom Leder.

"Kombination ist Nostalgie. Das ist so was für die Alten. In Wengen haben wir eine lauwarme Abfahrt und einen lauwarmen Slalom. Dann kommen die Abfahrer im Slalom und du denkst dir: 'Wie schaut denn das aus?'" Stermann warf ein: "G'schissn?" Knauß: "Richtig, g'schissen." Mit den "Alten" meinte Knauß die Entscheidungsträger des Weltverbandes FIS. "Teilweise habe ich das Gefühl, unter 70 Jahren brauchst du dort gar nicht anheuern."

Grissemann und Stermann schienen einen wunden Punkt getroffen zu haben. Knauß schilderte, wie der Skisport "komplett am Limit sei". Die lange Verletztenliste im Weltcup sei nur die Spitze des Eisbergs. Bei FIS- und Europacup-Rennen, bei den Nachwuchsevents, würden sich noch viel mehr Verletzungen ereignen. "Das bekommen wir gar nicht mit."

Warum Knauß bei diesem Thema emotional wurde, ist schnell erklärt. Seine 16-jährige Tochter ist im Landeskader und fährt FIS-Rennen.