Sport

Köln-Legende ist sicher: "Stöger wird Teamchef"

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: GEPA-pictures.com

In seinem neuen Buch "Einwurf" plaudert Köln-Legende Toni Schumacher aus dem Nähkästchen – auch über Trainer Peter Stöger. Hier ist seine Geschichte.

Tormann-Idol Toni Schumacher, jetzt Vizepräsident in Köln, erzählt, wie er Stöger im Sommer 2013 zu den "Geißböcken" holte. Wie ihn der Wiener dabei überzeugte. Und warum er glaubt, dass Stöger einmal in Österreich Teamchef wird:

"Wir hatten den Bundesliga-Aufstieg knapp verpasst und standen nach dem Abgang von Holger Stanislawski von heute auf morgen ohne Trainer da. Peter Stöger war nicht der einzige, mit dem wir sprachen. Kost Runjaic gehörte dazu, Mike Büskens, auch Roger Schmidt. Als Trainer des österreichischen Meisters war Stöger in Deutschland ein Unbekannter. Mit Austria Wien stellte er einen neuen Punkterekord für die Liga auf und ließ die finanziell um ein Vielfaches besser gestellten Salzburger hinter sich. So etwas schafft man nicht mit Glück."

Alles klar nach erstem Treffen

"Als Jörg Jakobs, Alexander Wehrte und ich zum ersten Mal am Münchner Flughafen auf Peter Stöger trafen, waren wir sofort überzeugt, dass er unser Mann war. Jörg hatte uns auf Stöger aufmerksam gemacht, dafür gebührt ihm heute noch unsere Anerkennung. Nach 90 Minuten Gespräch sagte ich im Herausgehen und voller Überzeugung zu Jörg: Du weißt, dass wir gerade mit unserem neuen FC-Trainer gesprochen haben! Er nickte und zwinkerte mir zu. Dieses Gefühl hatte ich vorher bei keinem Trainergespräch."

"Da saß ein frischgebackener Meister vor uns, auf den die größtmögliche Bühne wartete – die Champions League. Und was passiert? Mit jedem Wort, jedem Satz merkten wir: Der Mann will nach Köln, mit uns in die Bundesliga. Und wenn es auch die 2. Liga ist. Sein Argument: Köln ist für mich großes Kino."

Die Austria war schwierig

"Die Verhandlungen mit der Austria gestalteten sich schwierig und zogen sich über ein paar Wochen hin. Am Ende zahlten wir als Zweitligist mit finanziellen Engpässen die zum damaligen Zeitpunkt zweithöchste Ablösesumme für einen Trainer im deutschen Profifußball, einen hohen sechsstelligen Betrag. Heute wissen wir, die Investition in Peter Störers Ablösesumme war jeden Euro wert."

Respektsperson, Kumpeltyp

"Für die Spieler ist Peter Stöger eine Respektsperson – und gleichzeitig ein Kumpeltyp, zu dem ich gehe, wenn ich ein Problem habe. Den Journalisten präsentiert sich ein selbstbewusster Fußballfachmann, der in der schwierigen Kölner Medienlandschaft sehr gut ankommt. Es passt zwischen dem Wiener Stöger, dem FC und den Kölnern. Er fährt mit der Straßenbahn in die City, sprengt eine Hochzeitsgesellschaft und lässt sich mit der Braut fotografieren – das ist für viele Kollegen unvorstellbar. Ohne, dass ich je mit ihm darüber gesprochen habe, sage ich voraus, dass Peter Stöger irgendwann die österreichische Nationalelf übernehmen wird. Ich hoffe, erst in vielen Jahren." (kp)