Kommandant erschossen – das passiert mit Polizeiposten

Zwei Wochen, nachdem ein Polizist in Trieben (Stmk.) seinen Chef erschossen hat, gibt es nun Neuigkeiten über die Polizeiinspektion, in der das Blutbad passierte. Zunächst war unklar, ob der Posten überhaupt wiedereröffnet werden kann. Die Dienststelle war seit der Tötung des 59-jährigen Kommandanten durch die Dienstwaffe eines 46-jährigen Kollegen geschlossen.
Nun steht fest: Am 1. April wird der Betrieb vor Ort wieder aufgenommen. "Damit die Erinnerungen an den schrecklichen Vorfall nicht so präsent sind, wird die Kommandantenkammer aber neu eingerichtet – es kommen zum Beispiel neue Möbel und Vorhänge", sagte Polizeisprecher Fritz Grundnig zur "Kleinen Zeitung".
Von den betroffenen Beamtinnen und Beamten seien ihm derzeit keine negativen Äußerungen zur Rückkehr auf den alten Posten bekannt. "Aber freilich muss mit ihnen entsprechend Rücksprache gehalten werden. Uns ist es ein besonderes Anliegen, dass es ihnen gut geht und sie sich wohlfühlen."
Neue Dienststelle bereits in Planung
Bis in Trieben wieder Alltag herrscht, wird aber wohl noch längere Zeit vergehen. Denn einen neuen Kommandanten gibt es noch nicht. Die Stelle soll demnächst neu ausgeschrieben werden. Eine neue Dienststelle in Trieben sei zudem, unabhängig von der Tragödie, schon länger geplant. Entsprechende Ausschreibungen habe es schon gegeben, jetzt würden mit Bewerbern intensive Vertragsverhandlungen geführt.
Wie berichtet, soll der mutmaßliche Täter seinen Chef nach einem Gespräch, bei dem es um Vorwürfe des Amtsmissbrauchs ging, in Kopf und Bauch geschossen haben. Der Mann ließ sich anschließend ohne Widerstand von seinen Kollegen festnehmen und sitzt seither in U-Haft. Er soll bereits mehrfach durch Überschreitungen bei Einsätzen aufgefallen sein.
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