Fleisch-Lobby setzt sich durch

Kommt jetzt ein EU-weites Veggie-Burger-Verbot?

So wie man "Sojamilch" seit Jahren nur noch als "Soja-Drink" verkaufen darf sollen bald auch Begriffe wie "Veggie-Burger" verboten sein.
Nick Wolfinger
10.09.2025, 07:25
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Dass vegetarische und vegane Ernährung in immer größeren Bevölkerungsschichten auf Zustimmung trifft, stößt vor allem einer Branche sauer auf: Der Fleischindustrie. Hat sich die Agrar-Lobby schon vor Jahren mit dem Verbot durchgesetzt, dass vegane Milch-Alternativen nicht "Milch", "Butter" oder "Rahm" im Namen tragen dürfen, soll es nun auch den Fleischersatzprodukten an den Kragen gehen.

Volkspartei, Liberale und Rechtsparteien dafür

Denn anders als 2020, als die Fleisch-Lobby mit dieser Forderung noch abblitzte, fand sich nun im EU-Agrarausschuss mit den Stimmen von Konservativen, Liberalen und Rechtsparteien eine Mehrheit für das Verbot von Begriffen wie "Veggie-Burger", "Seitanschnitzel" oder "Soja-Steak", warnen jetzt die Grünen in einer "Heute" vorliegenden Aussendung.

Folgende Begriffe will der EU-Agrarausschuss in Fleischersatzprodukten verbieten:

● Steak

● Schnitzel

● Wurst

● Burger

● Hamburger

● Eigelb

● Eiweiß

Täuschung der Konsumenten

Denn diese Begriffe würden den Konsumenten Fleisch vortäuschen, wo keines drin ist, so die Argumentation. Noch im Oktober soll die von der Europäischen Volkspartei stammende Gesetzesinitiative, die angeblich der "Stärkung der Position von Landwirten in der Lebensmittel-Lieferkette" dient, in Brüssel beschlossen werden, warnen nun die Grünen.

„Künftig sollen, wenn es nach der Volkspartei und den Rechten im Europäischen Parlament geht, nur noch tierische Produkte die Bezeichnungen 'Burger', 'Steak' und Co. tragen dürfen. Dass das unter dem Vorwand des Schutzes von Bäuerinnen und Bauern passiert, ist haarsträubend“
Thomas WaitzEU-Agrarsprecher der österreichischen Grünen in Brüssel

"Niemand wird ein Seitanschnitzel mit einem Kalbsschnitzel verwechseln", wirft der grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz den Befürwortern des Verbots "billigen Populismus" vor. Die Konsumenten sollten weiterhin die volle Wahlfreiheit behalten, spricht er sich gegen diese "Zensur auf der Speisekarte" aus.

{title && {title} } NW, {title && {title} } Akt. 10.09.2025, 07:44, 10.09.2025, 07:25
Jetzt E-Paper lesen