Fussball

Konkurrent patzt! Lindner winkt Nummer 1 in Basel

Basels Nummer 1, Djordje Nikolic steht in der Kritik. ÖFB-Legionär Heinz Lindner winkt ein Jahr vor der EURO ein möglicher Stammplatz.

Sebastian Klein
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Heinz Lindner im ÖFB-Dress. Aktuell muss er sich hinter Schlager, Stankovic und Pervan anstellen.
Heinz Lindner im ÖFB-Dress. Aktuell muss er sich hinter Schlager, Stankovic und Pervan anstellen.
(Bild: GEPA-pictures.com)

Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Jüngst befand sich ÖFB-Legionär Heinz Lindner noch auf Vereinssuche. Jetzt könnte er schon bald das Stammleiberl beim Schweizer Topklub FC Basel erben.

Bei seinem Konkurrenten Djordje Nikolic häufen sich in den letzten Wochen die Fehler.

Wieder ein Lapsus. Wieder musste Djordje Nikolic ein Gegentor auf seine Kappe nehmen. Wie im Europa-League-Viertelfinale gegen Schachtjor Donezk, als der Serbe schon in der Startphase des Spiels daneben griff und seine Mannschaft früh in Rückstand brachte. Oder wie im Cupfinale gegen YB, als kurz vor Schluss an einem Weitschuss von Marvin Spielmann vorbeisegelte. Sein Bock führte die Berner zum ersten Double-Gewinn seit 1958. Zwei Spiele, zwei kapitale Böcke.

Trotzdem bestätigte Ciriaco Sforza den Serben als seine Nummer 1. Der 23-Jährige sei ein "Riesen-Talent", der, wenn er ruhig und fokussiert bliebe, dem Klub noch viel Freude bereiten werde, sagte der Koller-Nachfolger kurz nach Amtsantritt. "Die weitere Entwicklung werden wir anschauen", schob Sforza vor rund drei Wochen nach. Am Sonntag, gerade mal zwei Spiele später, gibt Nikolic schon wieder Grund zur Goalie-Diskussion. Ein ungenauer Pass des FCB-Keepers wurde zum Geschenk für Vaduz. Die Folgen sind mit einem 2:2 im ersten Meisterschaftsspiel überschaubar, aber Nikolic als Nummer 1 im Basler Tor bleibt umstritten.

"Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Jonas Omlin die ersten Testspiele gemacht hat", sagt Kapitän Valentin Stocker, "ein, zwei Partien sind auch da nicht so gut rausgekommen. Es ist nicht so einfach, beim FC Basel zwischen den Pfosten zu stehen." Und nicht alle hatten einen tollen Start. Auch Franco Costanzo zum Beispiel griff in St. Gallen bös daneben und musste durchs Stahlbad der Kritik. "Wir hatten genug Chancen, um das Spiel trotzdem zu gewinnen. Von dem her ist der Fehler nicht der Rede wert." Fehler der Stürmer sind spätestens nach Schlusspfiff vergessen. Der des Torhüters nicht.

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    Druck durch Lindner

    Der Lapsus von Nikolic dürfte die Goalie-Diskussion in Basel erneut befeuern, auch wenn Ciriaco Sforza direkt nach dem Remis gegen den Aufsteiger öffentlich davon nichts wissen will: "Am Donnerstag hat er gegen Osijek noch eine gute Leistung gezeigt, aber das heute war ein unnötiges Tor. Ich werde das mit ihm diskutieren. Wir haben kein Goalie-Problem, wir werden Nikolic unterstützen." Dass der FCB-Trainer seinen Torhüter nach dessen erneutem Flop schützen möchte, ist nachvollziehbar. Aber der braucht dringend Selbstvertrauen und der FCB einen starken Schlussmann, auch, weil es der Spielplan so will.

    Ob das nächste kapitale Spiel wie das anstehende Qualifikationsspiel in der Europa League gegen Famagusta für einen verunsicherten Torhüter geeignet ist, Selbstvertrauen zu tanken? Viele Böcke wird sich Nikolic nicht mehr leisten können. Schon der nächste Fehlgriff könnte fatal sein und gröbere Folgen wie ein 2:2 im ersten Meisterschaftsspiel gegen Vaduz haben – für den Klub, für Sforza und seine Aufgabe beim FCB, aber auch für die Karriere von Nikolic.

    Darüber wird sich Sforza in den nächsten Tagen sehr genau Gedanken machen müssen, zumal der FCB mit Heinz Lindner eine gute Nummer 2 auf der Bank hat. Der Österreicher ist ein Routinier und hat bei GC bewiesen, dass er Super League kann – was Nikolic selbst bei Thun nicht gelungen ist und er den Kasten wieder für Guillaume Faivre räumen musste. Lindner hat als österreichischer Teamgoalie aber auch internationale Erfahrung und davon kann der FCB am Donnerstag in der Europa-League-Quali gut gebrauchen.

    (Red / 20 Minuten)

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