Karriererückblick im Talk

Konstantin Wecker: "Ich war echt ein saudummer Macho"

Nachdem sein Konzert wegen eines schweren Sturzes verschoben wurde, tritt der deutsche Liedermacher nun am Montag im Konzerthaus auf.

Magdalena Zimmermann
Konstantin Wecker: "Ich war echt ein saudummer Macho"
Konstantin Wecker
Thomas Karsten

Die letzten Monate waren für den deutschen Liedermacher Konstantin Wecker nicht einfach, im Dezember stürzte der 76-Jährige schwer und brach sich einen Rückenwirbel. "Ich habe zwar immer noch Schmerzen, bin aber überglücklich, dass ich wieder auf die Bühne kann", meint der Sänger im Gespräch mit "Heute", "also es geht auch mit Schmerz."

Nach 40 Jahren noch brandaktuell

Am Montag um 19.30 Uhr holt er nun sein Wien-Auftritt im Konzerthaus nach. In "Utopia 2.0" gibt Wecker auch einen Rückblick über sein bisheriges musikalisches Schaffen: "Ich beginne mit Liedern, die ich in den 1980ern geschrieben habe und es ist unglaublich, wie aktuell sie immer noch sind."

Ich war echt ein saudummer, blöder Macho als junger Mann
Konstantin Wecker
im Gespräch mit "Heute"

Zeit seines Lebens war und ist es Wecker eine Herzensangelegenheit auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen, für Frieden zu kämpfen und Wecker war stets politisch engagiert. "Meine Texte waren immer klüger als ich", so Wecker zu "Heute", "Ich war wirklich ein saudummer, blöder Macho als junger Mann. Gott sei Dank war das aber in meinen Gedichten nie der Fall."

Im Laufe seiner Karriere hat sich das dann geändert: "Ich bin heute ein bekennender Feminist", lächelt Wecker. Auch in jungen Jahren hat ihn die Zusammenarbeit mit Frauen schon fasziniert. "Margarethe von Trotta hat mich schon als ganz junger Mann als Schauspieler und Musiker eingesetzt. Und da habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass das ganz anders ist als bei den Männern", so Wecker, "die haben immer rumgebrüllt am Set. Bei Margarethe war das nicht so. Als ich bei ihr in 'Schwestern oder die Balance des Glücks' mitgearbeitet habe, war das wunderschön."

Also es waren keine wirklich harten Pornos, aber halt so angeblich lustige Sexfilme
Konstantin Wecker
im Gespräch mit "Heute"

"Das war einer meiner ersten seriösen Filme", lacht Wecker. Denn in den 1970er-Jahren, als der Sänger gerade auf seinem Weg zum Erfolg war, musst er natürlich auch noch irgendwie sein Geldbörserl füllen. Und da sagt man bekanntlich zu Jobangeboten schneller einmal ja. "Ich habe davor ein paar Softpornos gedreht", lacht der heute 76-Jährige, "Einer hieß 'Beim Jodeln juckt die Lederhose'. Also es waren keine wirklich harten Pornos, aber halt so angeblich lustige Sexfilme. Die waren eigentlich gar nicht lustig und unglaublich schlecht."

Ganz anders als Dieter Bohlen

Gut, dass Wecker dann bei dem geblieben ist, was er am besten kann: Musik machen und die Leute zum Nachdenken bringen. Deshalb besteht er auch schon seit den 70er-Jahren darauf, dass die Zuschauer bei seinen Konzerten sitzen. "Mir ist wahnsinnig wichtig, dass mein Publikum wirklich zuhört. Ich singe, weil ich ein Lied habe, nicht weil es jemandem gefällt", so Wecker, "das sage ich auch immer den Künstlern bei meinem Label. 'Wenn ihr Geld verdienen wollt, dann geht zu Dieter Bohlen. Wenn ihr singt, weil ihr ein Lied habt, dann seid ihr bei mir richtig.'"

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    Amadeus-Abräumerin Melissa Naschenweng entspannt sich nach der Preisverleihung im Pool.
    Amadeus-Abräumerin Melissa Naschenweng entspannt sich nach der Preisverleihung im Pool.
    Melissa Naschenweng/Instagram

    Auf den Punkt gebracht

    • Konstantin Wecker, der deutsche Liedermacher, erlitt einen schweren Sturz und brach sich im Dezember einen Rückenwirbel, aber trotz anhaltender Schmerzen freut er sich darauf, wieder auf der Bühne stehen zu können
    • In einem Rückblick auf seine Karriere gestand er, dass er in den 1970er Jahren in Softpornos mitgespielt hat, bevor er sich auf seine musikalische Karriere konzentrierte
    • Heute betrachtet er sich als bekennender Feminist und betont die Wichtigkeit, dass sein Publikum bei seinen Konzerten wirklich zuhört
    mz
    Akt.