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Auch Korkmaz hätte Foto mit Erdogan gemacht

Ümit Korkmaz war österreichischer Teamspieler. Wie Mesut Özil hat er türkische Wurzeln. Den Wirbel um den Star kann er nicht ganz nachvollziehen.

Heute Redaktion
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Die Aufregung um Mesut Özil ist auch Wochen nach seinem Treffen mit dem umstrittenen türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan groß.

Vor der WM hatte sich der deutsche Nationalspieler mit Erdogan ablichten lassen. Das schlug hohe Wellen. Ihm wird vorgeworfen, Wahlwerbung für einen Autokraten gemacht zu haben. Viele Deutsche forderten den Rauswurf aus dem DFB-Team.

Nach der enttäuschenden WM und dem Vorrunden-Aus wird er nun als Mitschuldiger hingestellt. Özil selbst befeuerte die Debatte um seine Person mit einem offensiven Statement weiter. Er schoss gegen den DFB, sehe sich selbst als Rassismus-Opfer. "Heute" hat berichtet.

Ümit Korkmaz über Özil



Auch in Österreich wird hitzig diskutiert. In der "ZiB2" nahm am Montag der ehemalige ÖFB-Teamspieler Ümit Korkmaz zum Thema Stellung.

"Warum man ihn jetzt so abschießt, nur wegen eines Bildes, ist wirklich fraglich. Oder sucht man sich da nur einen Sündenbock?" Der Ex-Rapidler kann die große Aufregung nicht ganz nachvollziehen. So hätte der mittlerweile 32-Jährige ebenfalls für ein Foto mit dem türkischen Präsidenten posiert. "Wenn man mich als stolzer Türke, der für die österreichische Nationalmannschaft spielt, eingeladen hätte – warum nicht?"

Er verriet anschließend, selbst bei seiner Zeit beim türkischen Süper-Lig-Verein Caykur Rizespor (2014 bis 2016) mit der gesamten Mannschaft von Erdogan eingeladen worden zu sein. Dabei sei ein Mannschaftsbild mit Erdogan entstanden, Aufregung habe es damals aber keine gegeben.

Özil: Kein politisches Statement



Der Vergleich hinkt natürlich ein wenig, da Özil einzeln mit Erdogan posierte, zu dieser Zeit nicht bei einem türkischen Klub aktiv war und unmittelbar vor der WM-Teilnahme mit Deutschland stand.

Özil erklärte, das Foto mit Erdogan aus Respekt vor dessen Präsidenten-Amt gemacht zu haben – unabhängig von der Person.

Kritiker werfen Özil unter anderem vor, er hätte sich seiner Vorbildfunktion und den möglichen medialen Auswirkungen bewusst sein müssen. (Heute Sport)