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Korruption bei WM-Vergabe: FIFA spricht Sperren aus

Heute Redaktion
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Weil sie bereit waren, ihre Stimme bei der Vergabe der Fußball-WM zu verkaufen, wurden gestern mehrere FIFA-Funktionäre zu Sperren und Geldstrafen verurteilt.

Im Oktober deckten britische Reporter einen Skandal auf. Sie gaben sich als US-Lobbyisten aus, die die Fußball-WM mit aller Kraft in ihre Heimat holen wollten. Im Gespräch vor versteckter Kamera brachten sie zwei Mitglieder des FIFA-Exekutivkommitees dazu, ihre Stimmen zu verkaufen.

Reynald Temarii (Tahiti), der noch dazu einer der acht Vizepräsidenten des Welt-Fußballverbandes ist, bot für 1,6 Millionen Euro an, bei der Vergabe der WM 2018 und 2022 für die USA zu stimmen. Amos Adamu (Nigeria) verlangte 570.000 Euro damit er bei der WM 2018 für die USA stimmt und fügte hinzu, dass er seine Stimme für die WM 2022 bereits verkauft habe. Das Geld wollte er in Kunstrasenplätze in seiner Heimat investieren.

Sperren und Geldstrafen

Gestern bekamen die beiden von der FIFA-Ethikkommission die Rechnung für ihre Geldgier präsentiert. Temarii wird für ein Jahr als Funktionär gesperrt, muss sich von allen Aktivitäten im Fußball fernhalten. Kollege Adamu fasste sogar drei Jahre aus. Zudem müssen sie Geldstrafen in der Höhe von 3.700 bzw. 7.400 Euro bezahlen. Im Zusammenhang mit Korruption wurden zudem vier weitere Funktionäre mit bis zu vierjährigen Sperren und Geldstrafen belangt.

Kritik am Vergabemodus

Bei der am 2. Dezember stattfindenden Vergabe der WM-Endrunden 2018 und 2022 werden somit Temarii und Adamu nicht mitstimmen. Deshalb werden die übrigen 20 Mitglieder des Exekutivkommitees die Entscheidung fällen. Um den Zuschlag zu erhalten, benötigt ein Veranstalter 50 Prozent der Stimmen. Die erstmals durchgeführte Doppelvergabe wurde bereits seit Jahren kritisiert, da sie noch mehr zu Korruption und Absprachen verleitet.

Für die WM 2018 bewerben sich England, Russland, Belgien/Niederlande sowie Spanien/Portugal. Um die WM 2022 matchen sich USA, Australien, Japan, Südkorea und Katar.

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