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Kosovarische Politiker prügeln sich in TV-Studio

Zwei Parlamentarier aus dem Kosovo duellierten sich im TV. Zuerst mit Worten – dann jedoch flogen Wasserflaschen und am Ende Fäuste.

Heute Redaktion
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Der kosovarische TV-Sender Klan hatte am Freitag zwei Parlamentarier zur Debatte geladen: Milaim Zeka als Vertreter des Regierungslagers und den Oppositionellen Frashër Krasniqi.

Die Diskussion zwischen den beiden wurde schnell hitzig – aber immerhin kämpften sie nur mit Worten. Bei diesen handelte es sich allerdings zunehmend um Schimpfnamen und Beleidigungen. Zeka nannte Krasniqi unter anderem einen "Penner", "Schwachkopf" und "Vergewaltiger". Der antwortete: "Du bist selber ein Vergewaltiger, halt die Fresse."

Und dann verließ die Auseinandersetzung die verbale Ebene: Krasniqi griff zu seinem Wasserglas und schüttete es in die Richtung seines Gegners. Zeka rächte die Attacke geistesgegenwärtig, indem er seine Wasserflasche gegen Krasniqi warf.

Das wiederum wollte der Oppositionelle sich nicht bieten lassen: Wütend erhob sich Krasniqi, nutzte seine Wasserflasche ebenfalls als Wurfgeschoss, stürmte auf Zeka zu und ging mit Faustschlägen auf ihn los. Zeka versuchte wacker, ihm Paroli zu bieten. Am Ende traten TV-Mitarbeiter ins Bild und trennten die beiden Streithähne. Nun ermittelt die Polizei wegen des Vorfalls.

Entschuldigung per Facebook

Krasniqi entschuldigte sich danach per Facebook-Post. Er bedauere, dass es zu dieser Situation gekommen sei. Obwohl er nach dem Vorfall viel Zuspruch erhalten habe, befürworte er es nicht, dass politische Probleme auf diese Weise gelöst würden. Er habe aber unterschätzt, wie schwierig die Debatte mit einem Mann sei, dessen Sprache lediglich aus Verleumdungen und schweren Beleidigungen bestehe.

Zeka seinerseits sagte, Krasniqi habe die Attacke von Anfang an geplant: "Er kam nicht ins Studio, um zu debattieren, sondern um mich körperlich anzugreifen." (lüs)