Sport

Kosovo-Flagge auf Schuh! Serben klagen bei der FIFA

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Serbiens WM-Kicker orten in der Kosovo-Flagge auf Shaqiris Schuhen eine "politische Provokation". Sie fordern Konsequenzen – auch für Schiri Brych.

Das 1:2 gegen die Schweiz bei der WM sorgt noch immer für Riesen-Ärger im Lager der Serben. Jetzt reichen sie zwei Klagen bei der FIFA ein.

Die erste betrifft Schweiz-Star Xherdan Shaqiri. Der trat nämlich mit einer Kosovo-Flagge auf seinem rechten Schuh an, bevor er sich mit dem "Doppeladler-Jubel" endgültig den Unmut vieler Serben zuzog.

Hintergrund: Shaqiris Wurzeln liegen wie jener seiner "Nati"-Kollegen Granit Xhaka und Valon Behrami in der heutigen Republik Kosovo, die von Serbien allerdings nichts anerkannt wird. "Das Haus meines Onkels haben sie niedergebrannt, unser Haus haben sie einigermaßen stehen gelassen", klagte Shaqiri in einem Interivew über die Auswirkungen des Jugoslawien-Krieges. "Aber es wurde alles geklaut, es wurde alles kaputt gemacht." Auch Xhaka bejubelte sein Tor gegen Serbien mit dem "Doppel-Adler" - sein Vater saß in den 1980er-Jahren als politischer Aktivist drei Jahre lang in einem serbischen Gefängnis.

Bereits vor der Partie verlangten die Serben, dass Shaqiri sein Schuhwerk wechselt. "Das wurde aber abgelehnt", erklärt jetzt Serbiens Verbands-Generalsekretär Jovan Surbatovic. "Wir haben gegen die Schweiz gespielt, nicht gegen den Kosovo. Und auch der Jubel der Schweizer war schlicht skandalös." Sein Fazit: "Gleichbehandlung gibt es nicht. Die Schweiz wird bevorteilt."

"Der Schiedsrichter war eine Katastrophe"



Klage Nummer zwei betrifft den deutschen Schiedsrichter Felix Brych, der die Partie gegen die Schweiz geleitet hatte. Er gab einen klaren Elfmeter für die Serben nicht. Als sich der Videoschiedsrichter bei ihm meldete, wollte er sich die Szene nicht nochmals anschauen. "Der Schiedsrichter war eine Katastrophe", tobte Manchester-United-Star Nemanja Matic.

Zu den Verfehlungen der eigenen Fans (siehe Story unten) schweigen die Serben aber lieber. Dass sich auch Trainer Mladen Krstajic mit seinem "Kriegsverbrecher-Tribunal-Vergleich" übel im Ton vergriff, wird ebenfalls unter den Tisch gekehrt ...

(Heute Sport)