Kabinenprügeleien und Streitereien unter Mitspielern sind wieder in Mode! Adrien Rabiot und Jonathan Rowe schlugen sich in der Marseille-Kabine die Köpfe ein und wurden anschließend rausgeschmissen. Dortmunds Ramy Bensebaini und Serhou Guirassy gingen sich im CL-Spiel gegen Juventus Turin fast an die Gurgel, weil sie sich um einen Elfmeter stritten – prominente Vorfälle die zeigen: Der Feind kann auch im eigenen Team spielen.
Die vier Profis waren allerdings nicht die ersten Stars, die aneinandergerieten. Manche Streitereien sind längst legendär, andere endeten sogar im Rauswurf. Hier sind die sieben bekanntesten Superstar-Streits zwischen Mitspielern und Trainern.
Frankreichs WM-Drama von Südafrika 2010 wäre ohne Nicolas Anelka wohl nur halb so legendär. In der Halbzeitpause gegen Mexiko brannten dem Stürmer die Sicherungen durch. Er fühlte sich von Trainer Domenech falsch eingesetzt. Dies teilte er ihm auch auf charmante Weise mit, schimpfte: "Fick dich, du Hurensohn." Die Reaktion des französischen Teamchefs ließ nicht lange auf sich warten – Anelka musste den Heimweg antreten. Frankreich zerlegte sich danach komplett selbst, boykottierte Trainings, wurde zur Lachnummer der Weltmeisterschaft und scheiterte bereits in der Gruppenphase.
Zlatan Ibrahimovic und Ärger – eine alte Liebesgeschichte. 2004 verletzte der Schwede im Testspiel seinen Ajax-Kollegen Rafael van der Vaart schwer. Der Niederländer glaubte das Foul war Absicht. Zlatan nahm die Anschuldigung persönlich und drohte daraufhin mit harten Konsequenzen: "Wenn du mich noch einmal beschuldigst, breche ich dir beide Beine!" Daraufhin entstand zwischen den Ausnahmekönnern eine tiefe Feindschaft. Kurz nach dem Disput trennten sich die Wege der Streithähne – Ibrahimovic wechselte nach Turin.
2009, Wales gegen Deutschland: Michael Ballack geriet mit Lukas Podolski aneinander, woraufhin der DFB-Kapitän seinem exzentrischen Mitspieler ein paar Worte mit auf den Weg gab. Für "Poldi" anscheinend zu viel des Guten. Er holte aus und verpasste seinem Kapitän eine Ohrfeige mitten am Feld. Millionen Zuschauer waren live dabei. Der damalige Köln-Profi meinte später: "Das passiert halt mal auf dem Platz." Und Ballack? Der schwieg. Eine Szene, die später in deutschlands Fußball-Geschichte Kultstatus erlangte.
Einer der bittersten Streits der jüngeren Fußball-Geschichte – und einer, der eigentlich nur am Rande etwas mit dem runden Leder zu tun hatte. Mauro Icardi spannte Teamkollege Maxi Lopez seine Frau Wanda Nara aus. Folgend verweigerte Lopez bei jedem Spiel gegen Icardi das obligatorische "Shake Hands" vor dem Anpfiff. Bilder die rund um die Fußball-Welt gingen. Damit aber nicht genug: Später setzte der argentinische Angreifer noch einen drauf und tätowierte sich die Namen der gemeinsamen Kinder von Lopez und Nara auf seinen Körper.
Den jüngsten Superstar-Eklat lieferten sich Adrien Rabiot und Jonathan Rowe von Olympique Marseille. Die Mitspieler krachten nach einem Spiel in der Kabine aneinander. Fäuste flogen und eine wilde Schlägerei entfachte. Dabei soll sogar einer der Mitspieler bewusstlos am Boden gelegen sein. Die Eskalation hatte Konsequenzen für die zwei Streithähne. Beide mussten den französischen Verein verlassen. Beide wechselten in die Serie A: Rabiot zu AC Mailand und Rowe zu Bologna. Hitzige Duelle sind wohl vorprogrammiert.
Kaum ein Spieler stand so sehr für Chaos wie Mario Balotelli. Eine der vielen Eskapaden des italienischen Stürmers: Im Jänner 2013 stieg Balotelli im Training zu hart in einen Zweikampf. Sein Trainer Roberto Mancini war darüber ganz und gar nicht erfreut. Die Hitzköpfe gerieten aneinander: Bilder zeigten, wie die beiden sich am Kragen packten und miteinander rangelten. Mitspieler mussten eingreifen und die Streithähne trennen. Ein Beobachter beschrieb später die Szene: "Er (Mancini) griff ihn sich. Es sah so aus, als wollte er Mario zu Boden werfen, aber der war zu stark."
Bei PSG prallten 2022 zwei Mega-Egos aufeinander: Neymar Jr. und Kylian Mbappe. Auslöser war ein Elfmeter gegen Montpellier. Der französische Stürmer verschoss, der Strafstoß wurde wiederholt – Neymar verwandelte. Danach wurde es giftig. Neymar likte auf Twitter einen Post, in dem er selbst als erster Schütze gefordert wurde. In Paris sprach man vom "Penalty-Gate". Danach soll das Verhältnis der Stars äußerst kalt gewesen sein. Als Messi zum Klub stieß, warf Neymar Mbappe vor, neidisch zu sein, weil dieser nicht so gut mit dem Argentinier befreundet war wie er selbst.
