Tausende Kraniche machen dieser Tage am Ostufer des Neusiedler Sees auf ihrem Weg in ihre Winterquartiere Rast.
Im Burgenland bleiben die meisten Kraniche nur ein paar Tage, dann ziehen sie weiter Richtung Süden oder Westen. Wenn aber starker Wind aus diesen Richtungen bläst, machen sie spontan länger Rast. Anfang der Woche konnte man sogar 9.000 Exemplare am Neusiedler See zählen - die meisten bisher in diesem Herbst laut Harald Grabenhofer vom Nationalpark Neusiedler See. Bleiben tun aber nur etwa 100 Tiere.
Feuchte Wiesen sind für sie die besten Schlafplätze. Im vergangenen Jahr war das Gebiet rund um den See feuchter, deshalb konnte man Kraniche auch bei der Langen Lacke beobachten. Heuer ist das anders, weil die Lacke derzeit ausgetrocknet ist. Regen allein reicht nicht aus, um die Lacken zu füllen, wichtig ist auch der Untergrund, damit das Wasser gehalten wird.
Die Kraniche schlafen am liebsten auf Wiesen in der Nähe des Neusiedler Sees, die etwas unter Wasser stehen. Dort sind sie vor Fressfeinden sicher. Außerhalb der Brutzeit ernähren sie sich vegetarisch, während der Aufzucht brauchen sie aber auch Insekten als Eiweißquelle.
Bis in den Dezember hinein kannst du den Vogelzug beobachten und vor allem hören. Ab Mitte November werden es aber deutlich weniger Kraniche. Zurzeit bieten sie laut Grabenhofer jedenfalls eine "beeindruckende Rufkulisse".