Im Nordburgenland wird immer häufiger die Südrussische Tarantel gesichtet. Auch beim Naturschutzbund gehen immer öfter Meldungen ein. Neu sind die Tiere hier jedoch nicht – bereits vor 100 Jahren haben sich die Taranteln angesiedelt. "Sie sind im vorigen Jahrhundert bei uns eingewandert, aufgrund der Klimaveränderung nimmt die Population aktuell zu", so Klaus Michalek vom Naturschutzbund Burgenland gegenüber dem "ORF".
Die Taranteln sind etwa so groß wie eine Vogelspinne und erkennbar an ihrem braun-grün-weißen Muster sowie den langen Haaren. Die Tiere kommen vor allem im Nordburgenland vor, aber auch im Osten Niederösterreichs und der Gegend rund um Wien.
Die Tarantel fühlt sich besonders auf trockenen Wiesen und in Steppenlandschaften, wie am Rande der Lacken im Seewinkel, wohl. Besonders im Herbst gibt es viele Sichtungen, da die Tiere öfter auch tagsüber unterwegs sind, um sich fortzupflanzen. Aktuell werden sie daher sogar in Gärten gesichtet.
Trotz ihres bedrohlichen Aussehens, muss man keine Angst vor ihnen haben: Die Tiere sind für den Menschen ungefährlich. "Sie werden einen nicht beißen, außer sie werden bedroht. Und wenn sie einen beißen, ist das Gift auch nicht tödlich", so Michalek. Ein Tarantelbiss kann in etwa mit einem Wespenstich verglichen werden. In Österreich wurde bisher jedoch noch nie ein Tarantelbiss nachgewiesen.
Die Südrussische Tarantel gilt als gefährdet, weil sie immer weniger geeignete Lebensräume vorfindet. Die Tiere sollten daher keinesfalls getötet, sondern wieder in der Natur ausgesetzt werden. Eine Sichtung sollte zudem beim Naturschutzbund gemeldet werden.