150 Hektar mehr Schutzgebiet

Nationalpark Seewinkel wächst – Bündnis fixiert Ausbau

Ein seltener Schulterschluss: Politik, Bauern und Umweltschützer erweitern den Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel um 150 Hektar.
Christoph Weichsler
21.09.2025, 16:28
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Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig (ÖVP) verkündete die Erweiterung des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel: "Wir erweitern den Nationalpark um rund 150 Hektar und sichern so langfristig wertvolle Feuchtwiesen." Besonders die Moore im Gebiet Waasen–Hanság seien entscheidend, weil sie große Mengen Kohlenstoff speichern und so den Klimaschutz unterstützen. Zudem helfe das Projekt beim Grundwasserschutz in Zeiten von Hitzeperioden.

Mit dem Ausbau steigt auch der Schutzstatus der Flächen. Künftig sollen gezielte Beweidung und Heuernte die biologische Vielfalt erhalten.

Warum ist der Hanság so wichtig?

Der Hanság ist Österreichs größtes Niedermoorgebiet – und ein Überbleibsel des Seebeckens des Neusiedler Sees. Einst großflächig entwässert, sind nur kleine Moorreste übrig. Mit der Erweiterung sollen diese langfristig gesichert und ökologisch aufgewertet werden.

Zudem stärkt der Schritt die Zusammenarbeit mit dem ungarischen Fertő-Hanság Nemzeti Park. Die neuen Flächen liegen nur zwei Kilometer von dortigen Schutzgebieten entfernt und schaffen Trittsteinbiotope für wandernde Tierarten.

Welche Tiere profitieren?

Besonders bedrohte Arten sollen sich im erweiterten Gebiet ansiedeln können:

Vögel: Wiesenweihe, Wachtelkönig, Kaiseradler

Amphibien: Donau-Kammolch, Rotbauchunke, Laubfrosch

Insekten: Sumpfschrecke, Kurzflügelige Schwertschrecke

Säugetiere: Pannonische Sumpfwühlmaus – eine europaweit seltene Reliktart

Zustimmung von den Bauern

Auch die lokale Landwirtschaft ist eingebunden. Franz Traudtner, Obmann der Interessensgemeinschaft Hanság, erklärt: "Wir als Vertretung der Grundeigentümer freuen uns, dass durch die Gebietserweiterung die örtlichen Landwirte durch Einbindung in die Pflegemaßnahmen und Nutzungsentgangsentschädigungen profitieren."

Finanziert wird das Ganze über den Biodiversitätsfonds des Ministeriums, der bereits mehr als 200 Projekte unterstützt hat. Totschnig sieht in dem Schritt einen doppelten Gewinn: "Mit der Erweiterung des Nationalparks stärken wir nicht nur die ökologische Vielfalt, sondern erzielen auch Vorteile für Klima, Wasserhaushalt und die Menschen in der Region."

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