Familie und Fußball – das sind die zwei Säulen, auf denen das Leben von Hans Krankl (72) und Herbert Prohaska (70) ruht. Nun liegt bereits der dritte Band über die beiden Fußball-Legenden vor, der auch zahlreiche private (Familien-)Fotos beinhaltet. Auch die Kinder der beiden Kult-Kicker Birgit und Barbara (Prohaska) sowie Sandra, Johann und Maria (Krankl) kommen zu Wort.
Im ersten Buch "Über das Leben" plauderten sie über Gott und die Welt und natürlich ihre Karrieren, im zweiten Buch "Lustig war's immer" standen hauptsächlich Anekdoten und Gschichterln im Mittelpunkt. Im dritten Band von ORF-Moderator Rainer Pariasek (61) und Promi-Ghostwriter Eric Sebach geht es um "Die liebe Familie" (edition a, 224 Seiten, 25 Euro).
In insgesamt neun Kapiteln – "Vom Glück, eine Familie zu haben", "Vom Aufwachsen", "Von Lieblingsdingen und Heiratsanträgen", "Von Kochexperimenten und Waschgängen", "Von Kleinkindern und Teenies", "Von Familienfesten und Urlaubserlebnissen", "Von kleinen Schwächen und peinlichen Momenten", "Von modernen Zeiten" und "Von Werten und Haltungen" – erzählen die Fußball-Stars von ihrem Leben als Ehemänner, Väter und Großväter (Krankl hat drei Enkel, Prohaska vier).
Erstaunlich: Obwohl Krankl und Prohaska sehr unterschiedliche Charaktere haben, gibt es zahlreiche Parallelen in ihren Leben: Beide haben in jungen Jahren geheiratet, Kinder bekommen, sind inzwischen Großväter und – heutzutage eher ungewöhnlich – nach wie vor mit ihrer ersten Frau verheiratet.
„Fußball war meine Begabung, die Family ist mein Leben“Herbert Prohaskaüber sein Familienglück
Die Ehefrauen waren stets die wichtigste Stütze im Hintergrund. Krankl ehelichte am 28. Dezember 1973 im Alter von 20 Jahren seine Frau Inge: "Beinahe 52 Jahre verheiratet und mit einem Menschen auf ewig verbunden zu sein, DAS muss Liebe sein!", erklärt er im Buch. Auch Prohaska war bei seiner Hochzeit mit Elisabeth mit 19 Jahren sehr jung.
Beide betonen, dass die Familie das größte Geschenk in ihrem Leben ist: "Ich habe stets gesagt: 'Fußball war meine Begabung, die Family ist mein Leben'", meint Prohaska. Und Krankl ergänzt: "Ich habe sogar meine eigene Fußballmannschaft: Meine Frau, drei Kinder samt deren Partnern plus unsere drei Enkeltöchter, das ist dieser Kern von elf Menschen, die zusammenhalten und durch dick und dünn gehen, wenn es nötig ist."
Prohaska und Krankl hegen und pflegen das Familienglück. Gemeinsame Feiern, Essen und Urlaube gehören einfach dazu. "Ein wenig kurios ist, dass du am 14. Februar Geburtstag hast, Papa, und Mama zum Valentinstag dennoch immer rote Rosen kaufst", berichtet Krankl-Tochter Maria.
Aber auch das gemeinsame Bewältigen von Krisen und Rückschlägen wird thematisiert. Krankl über die schwerste Zeit seines Lebens: "Das waren bestimmt die ersten Tage nach dem Autounfall in Barcelona, bei dem Inge innere Verletzungen erlitt und hohen Blutverlust hatte."
„Ohne Armani-Duft gehe ich nicht aus dem Haus!“Hans Kranklgibt zu, dass er eitel ist
Auch das Opa-Sein gefällt den Ex-Kickern sehr: "Opa zu werden ist sogar noch ein Stück weit aufregender als das Papa-Sein", erzählt Prohaska, der sich gemeinsam mit seinen Enkelkindern Paula (damals 7) und Theo (damals 11) "The Equalizer" mit Denzel Washington im Fernsehen angeschaut hat – sehr zum Missfallen seiner Tochter Barbara.
Ebenfalls thematisiert werden die Schwächen der Kult-Kicker: So ist Krankl (auch nach eigenen Angaben) eitel ("Ohne Armani-Duft gehe ich nicht aus dem Haus!") und wird laut Tochter Maria zum "sterbenden Schwan", wenn seine Frau krank ist: "Hör auf, so arg ist es auch wieder nicht! Aber ja, wenn Mama was fehlt, bin ich aus dem Häuschen und fühle mich selbst sterbenskrank", gibt Krankl zu.
Prohaska ist wiederum kein "Geduldsweltmeister", wie Tochter Barbara berichtet: Als sie mit ihrem Mann ein paar Tage in New York verbrachte, wollte Prohaska, dass sie ihm ein T-Shirt des Eishockey-NHL-Teams New York Rangers mitbringt.
"Bereits am Tag nach unserer Ankunft hast du angerufen und wissen wollen, ob ich das Leibchen schon besorgt habe. Am nächsten Tag hast du abermals angerufen, und ich hatte das gute Stück immer noch nicht besorgt." "Du kennst mich doch, wenn ich mir etwas wünsche, dann soll es so schnell wie möglich passieren!", rechtfertigt sich Prohaska.
Auch einen Blick in die Zukunft wagen die beiden Freunde – ihren 80. Geburtstag: "Das möchte ich mir mit 70 noch gar nicht vorstellen. Ich verschwende keinen Gedanken daran, zehn Jahre vorauszuschauen. Was soll ich sagen? Wenn ich halbwegs gesund bin, wird es bestimmt angenehm sein. Und wer weiß, ob die Welt in zehn Jahren überhaupt noch steht?"
Krankl zeigt sich da ein bisschen optimistischer: "Aber geh, den Achtziger packen wir zwei locker, trotz der unruhigen Zeiten! Auch ich habe manchmal das Gefühl, der Krieg könnte näherkommen, als wir heutzutage annehmen. G'sund möchte ich auf alle Fälle bleiben und das Leben weiterhin mit meiner Inge genießen. Bei wunderbarer Pasta und einem Glaserl Wein."