Streit um Medien

Kreml ortet "Schikane" – deutscher Diplomat einbestellt

Der deutsche Botschafter in Moskau wird vom Kreml vorgeladen. Zudem droht Moskau mit Vergeltung für die angebliche Verfolgung russischer Journalisten.
Newsdesk Heute
27.06.2025, 13:51
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Der deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff wurde vom russischen Außenministerium einberufen. Das berichten mehrere deutsche Medien übereinstimmend. Dabei soll er "über Vergeltungsmaßnahmen als Reaktion auf die Verfolgung russischer Journalisten" in Deutschland informiert werden, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass einen Sprecher.

Konkret geht es bei den Anschuldigungen Moskaus darum, dass Deutschland russische Medienvertreter und deren Familien unter Druck setze. Als Beispiele für die angeblichen Repressalien werden etwa Passentzug und Bewegungseinschränkungen genannt. Über dieses "Schikanen" möchte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, nun mit Graf Lambsdorff sprechen.

Russland hatte im November 2024 zwei ARD-Mitarbeiter ausgewiesen. Laut Moskau war dies eine Reaktion auf deutsche Maßnahmen gegen die Kreml-Medien.

Deutschland dementiert Vorwürfe

Unterdessen weist die deutsche Bundesregierung die Vorwürfe aus Moskau zurück. Russische Medienvertreter würden in Deutschland frei arbeiten können, heißt es aus Berlin. Eventuelle Einschränkungen seien nicht politisch motiviert, sondern würden auf allgemeinen Aufenthaltsbestimmungen basieren.

Des Weiteren verweist Deutschland auf EU-Sanktionen gegen russische Staatsmedien, wie RT DE und Sputnik. Diese wurden verhängt, da die Medien Desinformation und Propaganda verbreiten würden. Seit 2022 steht auch der Kreml-Sender "Erste Kanal" auf einer EU-Sanktionsliste. In Deutschland und anderen EU-Ländern ist er verboten.

Trotzdem durften die Journalisten in Deutschland frei arbeiten. Da die zuständige Berliner Landesbehörde jedoch bei zwei Medienvertretern die auslaufenden Aufenthaltsgenehmigungen nicht verlängerte, ortet der Kreml nun "Senderschließung" und "Schikane".

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