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Kritik an Preisgeld der Vierschanzentournee

Heute Redaktion
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818.264 Euro haben die Veranstalter der Vierschanzentournee für vier Siege bei der 60. Auflage ausgelobt. Das Rekord-Preisgeld für den Grand Slam wird jedoch nicht von allen gutgeheißen.

"Wenn die Jungs Woche für Woche eine tolle Show bieten, bekommen sie 8000 Euro für einen Sieg. Wenn einer alle vier Springen bei der Tournee gewinnt, bekommt er hundertmal so viel. Diese Spanne ist meines Erachtens bedenklich", kritisierte etwa der Vorarlberger Werner Schuster, der Trainer der deutschen Skispringer ist. "Wenn sich die besten zehn Springer zusammentun und das Geld aufteilen, hätte jeder 80.000 Euro."

Doch auch durch diese theoretische Aufteilung würde jeder Springer immer noch zehnmal so viel verdienen wie bei einem Weltcup. Schuster plädiert deswegen für eine Anhebung des Gesamtlevels beim Preisgeld. Auch wenn es kurios ist, dass ein Preisgeld als zu hoch kritisiert wird, so wird es wohl kaum ausbezahlt werden. Vier Siege bei einer Tournee sind bisher nur dem Deutschen Sven Hannawald im Winter 2001/02 gelungen - dafür kassierte er damals bescheidene 50.000 Euro.

"Für die Million keinen Meter weiter"

Wie jedes Jahr bangt Hannawald um den Bestand seines einmaligen Rekordes. "Ich hoffe natürlich, dass das keiner mehr schafft", sagte der 37-Jährige. Realistischer sieht es der vierfache Tournee-Sieger Jens Weißflog: "Wie schwer es ist, alle vier Springen zu gewinnen, sieht man ja an der Tatsache, dass es in 60 Jahren erst einem gelungen ist", sagte der Ostdeutsche. Und die Aussicht, über Nacht zum (Franken-)Millionär zu avancieren, mache es auch nicht leichter: "Man kann die Million da unten hinlegen - wenn es nicht läuft, springt man deshalb keinen Meter weiter."

Der vierfache Olympiasieger Simon Ammann findet es dagegen "fantastisch, dass man die Prämie ausgelobt hat. Das schafft einen großen Anreiz für alle." Er selbst schiele zwar nicht danach, aber "wer es schaffen sollte, der hat es auch verdient, so viel Geld zu kassieren", meinte der Schweizer und fügte grinsend hinzu: "Gott sei Dank ist die Prämie in Schweizer Franken ausgelobt worden. Da ist sie wertstabil."