Nach einer enttäuschenden Rückrunde musste Wolfsburg-Trainer Ralph Hasenhüttl Anfang Mai in der Autostadt seine Koffer packen. Der VfL hatte zu Saisonbeginn große Ambitionen, wollte die internationalen Plätze erreichen, verpasste diese aber klar. Hauptverantwortlich dafür wurde der österreichische Trainer gemacht. Die Folge: seine Entlassung, zwei Spieltage vor dem Saisonende.
Einer seiner Spieler stellte sich nun hinter den 57-Jährigen: Pavao Pervan. Der 37-Jährige steht mittlerweile seit sieben Jahren beim Bundesligisten unter Vertrag, sah schon einige Übungsleiter kommen und gehen. Nur den Trainer anzuprangern, ist für ihn zu kurz gedacht. Er zählte die eigene Mannschaft an, ortete ein generelles Problem. "Jeder hat seine Schuld."
Der siebenfache Teamspieler erklärte gegenüber dem kicker: "Es ist einfach auch ein Versagen der Mannschaft, wenn so viele Trainer ausgewechselt werden." Interims-Trainer Daniel Bauer ist mittlerweile der siebte Trainer vom Tormann, seitdem er beim Bundesligisten unterschrieben hat. Dabei nimmt Pervan die eigenen Mitspieler in die Verantwortung.
"Wir müssen mehr Verantwortung übernehmen, wir müssen ekliger untereinander werden, Sachen direkter und unangenehmer ansprechen, Sachen einfordern." Eine Aufgabe, die im Normalfall Führungsspieler übernehmen. Doch damit hatte bereits Hasenhüttel seine Probleme. Der Österreicher schuf den Mannschaftsrat ab – mangels eben solcher Führungsspieler und sorgte damit für Unmut im Klub.
Pervan wolle diese Entscheidung allerdings nicht als Ausrede nehmen. "Es alleine darauf zu schieben, wäre zu kurz gedacht. Du hast trotzdem deine Jungs um dich herum in der Mannschaft. Wir hätten es auch ohne Mannschaftsrat regeln können."