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Kroaten-Star Simunic brüllt Faschisten-Parole

Heute Redaktion
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Kroatien hat die Pflicht erfüllt. Mit einem 2:0-Heimsieg gegen Island löste die Truppe von Teamchef Niko Kovac am Dienstag das WM-Ticket. Die Feierlichkeiten im Zagreber Maksimir-Stadion wurden aber von einigen Misstönen begleitet. Allen voran leistete sich Routinier Josip Simunic eine üble verbale Entgleisung, die ein Nachspiel haben dürfte.

löste die Truppe von Teamchef Niko Kovac am Dienstag das WM-Ticket. Die Feierlichkeiten im Zagreber Maksimir-Stadion wurden aber von einigen Misstönen begleitet. Allen voran leistete sich Routinier Josip Simunic eine üble verbale Entgleisung, die ein Nachspiel hat.

Der 35-jährige Verteidiger ließ sich via Stadionmikrofon zum Gruß "Za Dom - Spremni!" ("Für die Heimat - Bereit!") hinreißen. Die faschistische Parole aus dem Zweiten Weltkrieg werden auch die Offiziellen des Weltverbands FIFA nicht überhört haben.

"Ich wollte es tun"

"Unser Team hat solange auf diese Feier gewartet und dann verdirbt Joe alles", kritisierte die Tageszeitung "24sata" und nannte den Vorfall "beschämend". Alles andere als reumütig zeigte sich Simunic im Anschluss. "Ich wollte es tun. Es kümmert mich nicht. Sollen sie mich doch bestrafen", sagte Simunic, der in der Quali auch mit seinem kompromisslosen Rot-Foul im Duell mit dem Erzrivalen Serbien für ordentlich Wirbel gesorgt hatte.

Die kroatische Justiz verdonnerte Simunic jedenfalls zur aktuellen Höchststrafe von 3.200 Euro. Simunic wies alle Vorwürfe eines politischen Hintergrunds zurück. Seine Geste war auch vom kroatischen Präsidenten Ivo Josipovic und von der Regierung verurteilt worden.

Auch Sperre für Mandzukic

An einer Sperre wird auch Kroatiens Stürmerstar Mario Mandzukic mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht vorbeikommen. Der Torjäger von Bayern München flog nach einer Tätlichkeit mit einer roten Karte vom Platz und wird zumindest im WM-Auftaktmatch der Kroaten in Brasilien fehlen.

Toller Einstand für Niko Kovac

Dabei hatte für den 27-Jährigen alles prächtig begonnen. In der 27. Minute schoss Mandzukic die Kroaten in Führung, ehe er nur elf Minuten später des Feldes verwiesen wurde. Dass die Gastgeber gegen den Außenseiter, der auf seine erste WM-Teilnahme gehofft hatte, nicht mehr zittern mussten, hatten sie dem zweiten Treffer durch Kapitän Dario Srna kurz nach der Pause zu verdanken.

So durfte der langjährige Salzburger Niko Kovac von einem "märchenhaften Spiel" sprechen. "Ich hätte es mir nicht erträumt, dass die Mannschaft in meinem zweiten Spiel so gut spielt", sagte Kovac. Der 83-fache Teamkicker, der 2002 und 2006 als Spieler für Kroatien bei der WM war, hatte vor den Play-off-Duellen mit Island die Nachfolge von Igor Stimac angetreten.